Die im Sommer angekündigte Bettenobergrenze für den Tiroler Tourismus kann nun doch nicht in Form eines Gesetzes erlassen werden. Verantwortliche suchen nun nach anderen Möglichkeiten, den neuen „Tiroler Weg“ doch noch umzusetzen.
Wie die Tiroler Tageszeitung berichtete, müssen Landeshauptmann Günther Platter und Tourismus-Spartenobmann Mario Gerber, der auch den Vorsitz im Tyrol Tourism Board inne hat, einen Rückschlag hinnehmen. Platter hatte im Rahmen des Lebensraum Perspektiven Forums im Juni angekündigt, dass es in Tirol in Zukunft eine gesetzlich verankerte Obergrenze von maximal 330.000 Gästebetten geben und die Ansiedlung von Großbehebungsbetriebe mit mehr als 300 Betten verhindert werden soll. Wie nun aus einer Anfragebeantwortung an Liste-Fritz-Landtagsabgeordneten Markus Sint hervorgeht, wird es nicht möglich sein, dieses Ziele in Form eines Gesetzes zu verabschieden.
Bettenreduktion auf Umwegen
Die Bettenreduktion soll trotzdem über andere Kanäle forciert werden: In Tourismus-Hotspots soll der Bettenzuwachs nicht mehr mit Mitteln des Landes gefördert werden. Wie die TT weiter berichtet will das Land die Ansiedlung von Großbeherbergungsbetrieben mit mehr als 300 Betten über eine Selbstbindung der Gemeinden bei künftigen Sonderflächenwidmungen verhindern. Hierfür wird eine eigene finanzielle Förderschiene eingerichtet. Eine generelle Beschränkung via Raumordnungsgesetz ist aber auch hier rechtlich nicht möglich.
Sensibilisierung vor Ort
Auch Mario Gerber ist nicht erfreut über die Erkenntnis: „Natürlich ist das keine tolle Nachricht, dass die landesweite Obergrenze gesetzlich nicht zu verankern ist. Wir geben aber nicht auf“, wird er in der TT zitiert. Er will an der von Platter definierten Zielsetzung weiter festhalten und plädiert dafür, weiterhin politisch Druck zu machen und vor allem die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden in persönlichen Gesprächen zu sensibilisieren: „Wir müssen keine neuen Betten fördern, wir haben genug Hotels“, gibt sich Gerber kämpferisch.