September 1973: Die dritte Generation des Bestsellers Kadett geht als Limousine, Coupé und Caravan an den Start. Die Sportversion Kadett GT/E fährt mit Walter Röhrl zahlreiche Rallye-Erfolge ein. 50 Jahre später gilt der Kadett als legendärer Klassiker.
Vor fast genau 50 Jahren ging erstmals die dritte Nachkriegsgeneration, der Opel Kadett C an den Start – so vielfältig wie kaum ein anderes Modell zuvor.
Praktisches Familienauto, fescher Zweitwagen mit großer Heckklappe oder antrittsstarker Breitensportler mit extrovertiertem Auftritt: Die Familie des Kadett C hat zwischen 1973 und 1979 viele Gesichter. Mit einer klar gezeichneten Karosserie und einer neuen Doppelquerlenker-Vorderachse debütiert im Spätsommer 1973 der heckgetriebene Kadett C. Charakteristische Designmerkmale sind der flache Kühlergrill, die Motorhaube mit der markentypischen Bügelfalte sowie die zum Spoiler ausgebildete Frontschürze.
Ein Auto, „das sich nicht nur erfreulich gut fährt, sondern auch gewissenhaft konstruiert und sauber verarbeitet ist, das außerdem wartungs- und reparaturfreundlich und wirtschaftlich im Unterhalt ist“, lobten die Autotester damals.
Vielfältigkeit
Die Kunden haben die Wahl und finden für jeden Geschmack die passende Kadett-Variante: Die dritte Kadett-Generation ist zunächst als zwei- und viertürige Limousine in Normal- und Luxus-Ausführung, ebenso als dreitüriger Caravan sowie als Coupé erhältlich – viele weitere Versionen folgen. Denn der Kadett C ist als „Weltauto“ konzipiert. Er rollt nicht nur in Deutschland vom Fließband, als Chevette wird er ebenso bei Vauxhall in Großbritannien produziert. Zum Start sorgten effiziente 1,2‑Liter-Motoren mit 52 PS und 60 PS für Vortrieb. Anfang 1975 ergänzt ein besonders sparsamer Einliter-Benziner mit 40 PS das Motorenangebot. Und mit dem zur IAA 1975 vorgestellten 105 PS starken Einspritzer-Typ GT/E knüpft Opel schließlich an die Tradition des Rallye-Kadett an.
Safety first
Als erster Kadett verfügt die Baureihe schon zum Start 1973 serienmäßig über Dreipunkt-Gurte auf den Vordersitzen mit Anbindungspunkten an der B-Säule unten und oben sowie am Gurtschloss. So gehören verdrehte Gurtbänder der Vergangenheit an.
Das Fahrzeug ist für einen frontalen Aufprall auf ein festes Hindernis mit einer Geschwindigkeit von 65 km/h ausgelegt.
Dass der Kadett C nicht nur sicher, sondern auch überaus sportlich kann, zeigt Opel 1975. Auf der IAA debütiert der Kadett GT/E. Sein 1,9‑Liter-Motor mit L‑Jetronic-Einspritzung von Bosch leistet 105 PS und ist bei nur rund 900 Kilogramm Leergewicht für 184 km/h gut. Sein Design polarisiert – und begeistert vor allem die Motorsport-Fans, denn Walter Röhrl war mit dem GT/E erfolgreich.
Heute gilt der Kadett als legendärer - und vor allem (noch) leistbarer – Klassiker, der auf so mancher Oldtimer-Rallye begeisterte Blicke auf sich zieht.