Der Wohnbau in Tirol bleibt rückläufig. Hohe Preise, schwierige Finanzierungsbedingungen und knappes Angebot prägen weiterhin den Markt.
Die vielen Täler, die unterschiedlichen Lagen und das Fehlen größerer Ballungsräume – all diese Merkmale beeinflussen den heimischen Immobilienmarkt und sorgen nach wie vor für eine angespannte Lage. Wie die aktuelle Studie der WKO in Zusammenarbeit mit Exploreal zeigt, geht der Wohnbau in Tirol weiter zurück, wenn auch nicht so stark wie in ganz Österreich. So werden für 2025 hierzulande 2.500 neue Wohneinheiten prognostiziert, was knapp unter dem Vorjahresniveau liegt. Für 2026 ist sogar mit einem weiteren Rückgang um rund 200 Einheiten zu rechnen.
Teures Stadtwohnen
Dabei herrschen deutliche Unterschiede zwischen dem Bundesland und seiner Landeshauptstadt. Während tirolweit Grund und Boden knapp sind, ist die Situation in Innsbruck besonders ausgeprägt. Das spiegelt sich nicht zuletzt in der Projektgröße, der Quadratmeter- und Zimmeranzahl wider.
Denn durchschnittlich umfasst ein Wohnbauprojekt in Tirol 21 Einheiten, in Innsbruck sind es 33. Auch die Wohnungsgrößen variieren stark: Während am Land die Wohnungen im Schnitt 71 Quadratmeter messen, sind es in der Landeshauptstadt nur 56. Zudem sind landesweit rund 20 Prozent der Neubauwohnungen mit vier oder mehr Zimmer ausgestattet, in Innsbruck beträgt der Anteil lediglich 11 Prozent.
Preise fallen nicht
Die Preise für Immobilien in Tirol steigen trotz sinkender Nachfrage weiterhin. Im Vergleich zum Vorjahr müssen KäuferInnen für eine durchschnittlich 71 Quadratmeter große Wohnung rund 494.000 Euro zahlen. In Innsbruck sind die Preise noch höher: Eine 59 Quadratmeter Wohnung kostet dort im Schnitt 564.000 Euro. „Betrachtet man die Preisentwicklung für Eigennutzer in Tirol, so zeigt sich, dass die Preise teils die 9.000er-Grenze überschreiten und im Mittel aktuell bei nun rund 7.774 Euro pro Quadratmeter liegen“, betont Alexander Bosak, Geschäftsführer von Exploreal.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer
Bewegung am Markt wird sich mit dem Ende der KIM-Verordnung und der damit einhergehenden Finanzierungserleichterung für KäuferInnen erhofft. Dennoch seien zukünftige Prognosen „kaum seriös und möglich“, meint Philipp Reisinger, Fachgruppenobmann der Immobilientreuhänder der Wirtschaftskammer Tirol.