Cola ist wohl das beliebteste Erfrischungsgetränk weltweit. Die Privatquelle Gruber hatte die Vision, eine regionale Alternative zu den bekannten Weltmarken zu kreieren. Tirola Kola ist mittlerweile eine etablierte Marke am österreichischen Markt.
Was im 19. Jahrhundert als Medikament gegen Kopfschmerzen erfunden wurde und Kokain enthielt, hat sich zu einem der meistkonsumierten Limonaden der Welt entwickelt. Mit Tirola Kola wollte die Privatquelle Gruber einen heimischen Gegenvorschlag zum koffeinhaltigen Erfrischungsgetränk schaffen. „Colas gibt es mittlerweile weltweit viele verschiedene“, sagt Daniela Gruber, die das Produkt- und Innovationsmanagement des Familienunternehmens in Brixlegg leitet. „Wir wollten unser regionales Produktsortiment mit einem Getränk ergänzen, das zu uns passt.“ Die Idee dazu war schon 2016 geboren. Nach zwei Jahren Forschen, Tüfteln und Verkosten kam Tirola Kola 2018 schließlich auf den Markt.
Geheimrezept mit Waldgeschmack
Die Grundinhaltsstoffe unterscheiden sich kaum von gängigen Cola-Marken. Das Besondere am regionalen Cola sei der Geschmack. So enthält Tirola Kola zusätzlich Extrakte aus Fichtennadeln und Zimtrinde sowie Zirbenaroma. „Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir die richtigen Zirben und Fichtennadeln gefunden haben“, erinnert sich Gruber. „Für uns war wichtig, dass das Getränk nach Tirol schmeckt und die Zutaten von hier kommen.“ Auch das verwendete Wasser, der Hauptbestandteil, kommt aus der nahegelegenen Quelle am Fuße des Alpbachtales. Neben der klassischen Kola-Variante gibt es auch noch die kalorienfreie Tirola Kola Leicht. Das Verhältnis der Zutaten bleibt ein Betriebsgeheimnis.
Rechtliche Probleme mit dem Begriff Cola oder Kola gebe es übrigens nicht. Das Wort allein ist nicht geschützt und laut Österreichischem Lebensmittelbuch „eine handelsübliche Bezeichnung für einen spezifischen Limonadentyp“.
Starke Nachfrage
Die ursprüngliche Idee war es, mit Tirola Kola nur im namensgebenden Bundesland präsent zu sein. Doch schon bald seien Anfragen aus Wien gekommen. Mittlerweile wird in ganz Österreich sowie nach Deutschland und Norditalien verkauft. Der Hauptmarkt sei aber weiterhin Tirol und Westösterreich. Die größten Kundengruppen sind der Lebensmitteleinzelhandel, die Gastronomie und der Getränkefachgroßhandel.
Neben Tirola Kola gehören das Mineralwasser Montes, die Getränkemarke SilberQuelle und die Gruber Schanksysteme zur Privatquelle Gruber GmbH & Co KG. Im Wirtschaftsjahr 2022/23 konnte ein Gesamtumsatz von 26 Millionen Euro erzielt werden. Herausfordernd für das Unternehmen waren laut Gruber die Jahre der Pandemie und die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten.
Flaschen für die Umwelt
Nachhaltigkeit und der bewusste Umgang mit Ressourcen sind für die Privatquelle Gruber nicht nur bei den Zutaten wichtig. Etwa 80 Prozent werden in der Glas-Mehrwegflasche ausgeliefert. „Wir wollen unserer Natur gegenüber mit Wertschätzung agieren und Transparenz zeigen“, begründet die Produktmanagement-Leiterin. „Unsere Glasflaschen können bis zu 50-mal befüllt und wiederverwendet werden, bevor sie aus dem Kreislauf ausscheiden.“ 2020 wurden fünf Millionen Euro in eine neue Anlage für PET-Einwegflaschen investiert. Damit kann umweltschonender produziert werden, denn das Gewicht der Flaschen wurde reduziert und der Recyclinganteil erhöht. Im Schnitt werden auf den zwei Produktionslinien insgesamt etwa 27.000 Flaschen pro Stunde abgefüllt.
Auf jeder einzelnen dieser Flaschen ist eine typische Tiroler Aussage am Etikett aufgedruckt. Für Ausdrücke wie „Hardigatti“ oder „Du gfolsch ma!“ wird – nicht nur für Gäste – auch die hochdeutsche Übersetzung angeführt.
Zur Person
Daniela Gruber leitet das Produkt- und Innovationsmanagement der Privatquelle Gruber GmbH & CoKG. Sie gehört zur dritten Generation im Familienunternehmen in Brixlegg.
Zum Unternehmen
Privatquelle Gruber:
- Tirola Kola
- SilberQuelle
- Montes
- Gruber Schanksysteme
Gründung:
- 1959
MitarbeiterInnen:
- 97
Umsatz Gesamtunternehmen:
- 2006/07: 11,5 Millionen Euro
- 2022/23: 26 Millionen Euro