Der Genussherbst in der Wildschönau trumpft mit einem bunten Programm auf. Im Mittelpunkt steht der Krautinger, ein Schnaps aus der weißen Stoppelrübe, den es nur in der Wildschönau gibt. Das Tal lässt die Spezialität bei der Krautingerwoche von 24. September bis 01. Oktober hochleben.
Nach Almkirchtagen und den farbenfrohen Almabtriebs-Festen startet am 24. September die Krautingerwoche. Beim Weisenbläsertreffen am Schatzberg erklingen sanfte Töne, die dem Wanderherbst eine Melodie geben. Kein Wunder, dass die Wildschönau auch „Tal der Musik“ genannt wird. Während der Woche stehen weiteren Musikveranstaltungen und der Handwerksmarkt am Programm. Wer direkt bei den Produzenten hinter die Kulissen blicken möchte, schließt sich am besten einem Hof -Besuch an.
Das Unikum Krautinger
Der Krautinger, der einzigartige Schnaps aus der weißen Stoppelrübe, wird nur in der Wildschönau gebrannt. Ob Genuss oder Medizin, probieren sollte man ihn allemal. Kaiserin Maria-Theresia verdankt die Region diese Spezialität: Sie hat den Wildschönauern im 18. Jahrhundert das Recht verliehen, aus den Rüben Hochprozentigen zu brennen.
Die berühmte Wildschönauer Rübe gibt’s aber nicht nur in flüssiger Form: Auch traditionelle Speisen erleben eine Renaissance. Ende September/ Anfang Oktober kochen die Wirte der Region Spezialitäten aus dem ehemaligen Arme-Leute-Gemüse. Eine Rübenschaumsuppe oder Rüben-Schlutzkrapferl sollte man probieren.
Highlight: Museumskirchtag mit Krautinger-Prämierung am 01.10.
Nach dem feierlichen Erntedankfest in Oberau beginnt um 13:00 Uhr der Kirchtag beim Bergbauernmuseum zBach. Die Räumlichkeiten des alten Bauernhofes, der Tenn und der gemütliche Anger bieten den perfekten Rahmen für diese Veranstaltung.
Die Bundesmusikkapelle Mühltal eröffnet den Kirchtag musikalisch. Die Wildschönauer Sturmlöda tun dies auf ihre eigene, lautstarke Art! Handwerker zeigen ihre Künste und örtliche Bauern präsentieren ihre selbstgemachten Produkte vom Hof. Echte Tiroler Volksmusik sorgt mir musikalische Unterhaltung.
Kulinarisch ist einiges geboten: Für die berühmten „Brodakrapfen“ der Bäuerinnen oder für die Schmalznudeln aus der uralten Museumsküche steht man Schlange. Vereine sorgen ausserdem für das leibliche Wohl.
Am Nachmittag wird dann der „Krautinger des Jahres 2023“ präsentiert. Unter fachkundiger Anleitung verkostet eine Fachjury verschiedene Krautinger und kürt dann den Gewinner bzw. die Gewinnerin: Die Krautingerbäuerinnen der Wildschönau sind auf dem Vormarsch.
Keine Sorge, der Herbst ist mit dem Abschluss der Krautingerwoche noch lange nicht vorbei: Die Bergbahnen der Wildschönau sind bis Mitte Oktober geöffnet, Hütten und Almen locken zur Einkehr und die klare Fernsicht sorgt für puren Herbstzauber.