Nachdem der Hersteller von Kühlschränken und Tiefkühl-Lösungen 2023 noch starkes Wachstum verbuchen konnte, beantragt Liebherr Lienz nun Kurzarbeit für bis zu 960 Mitarbeitende im Herbst.

Wirtschaftlich frostigere Zeiten kommen auf Liebherr Lienz zu, wie das Portal dolomitenstadt.at berichtet. Nachdem der Konzern 2023 noch ein Umsatz-Wachstum von 13,4 Prozent verbuchen konnte wurde dort nun Kurzarbeit für bis zu 960 Mitarbeitende für die Monate Oktober, November und Dezember beantragt. Ob diese genehmigt werde, sei aber noch fraglich. Aktuell habe kein einziger Betrieb in Österreich eine Genehmigung zur Kurzarbeit erhalten.

Post-Pandemie-Einbruch

 Wie Liebherr-Lienz-Geschäftsführer Holger König gegenüber der Tiroler Tageszeitung (TT) bestätigte, befindet sich die Hausgerätebranche derzeit in einem schwierigen Umfeld. Der Boom, der während der Pandemie für ein Umsatzplus gesorgt hatte, sei zurückgegangen. Deswegen sei man gezwungen, die Planungen entsprechend anzupassen. „An unserem Produktionsstandort Lienz haben wir bereits verschiedene notwendige Maßnahmen ergriffen, um die Personalkapazitäten entsprechend anzupassen“, sagte König auf Nachfrage der TT.

Alternative Pläne

Sollte dem Antrag nicht stattgegeben werden, werde es spannend, meint Marcel Snelder, ebenfalls Teil der Geschäftsführung, gegenüber Dolomitenstadt. „Wir werden dann intern versuchen, Lösungen zu finden – vielleicht interne Kurzarbeit. Wir werden das mit den Sozialpartnern diskutieren.“

Entspannung in Sicht

Allerdings rechne man Anfang des kommenden Jahres mit einer Verbesserung der Situation. Dann sollen neue Produktionslinien in Betrieb genommen werden, die die Kapazität um 20 Prozent steigern werde. Und auch an bereits angelaufenen Ausbauplänen wolle man festhalten. Im September 2023 begann in Lienz das größte Bauprojekt des Konzerns. Geplant ist eine neue Lagerhalle mit einer Grundfläche von 18.000 Quadratmetern sowie ein zusätzliches Verwaltungsgebäude mit 650 Quadratmetern.