Welche Rolle Tourismus in der Stadtentwicklung von morgen spielt und welche neuen Strategien dafür notwendig sind, war die Schlüsselfrage des heutigen ARGE-Städtetreffs.
Sowohl der Tourismus als auch das Leben in den Städten befindet sich im Wandel. Um diesen aktiv mitgestalten zu können, haben Innsbruck, Wien und Linz kürzlich neue Strategien vorgestellt. Ziel ist es, den urbanen Tourismus in Österreich zu fördern und die Attraktivität der Städte als Reiseziele zu steigern. Trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen eint die drei Städte dabei eine gemeinsame Haltung: Tourismus soll nicht nur ein Wirtschaftsfaktor sein, sondern auch zur Lebensqualität beitragen –sowohl für Gäste als auch für alle, die hier leben. „Städte hängen davon ab, dass wir das Leben von vielen Menschen auf relativ kleinem Raum gut organisieren“, so Norbert Kettner, Geschäftsführer von Wien Tourismus und Sprecher der ARGE-Städte. „Der Tourismus spielt dabei eine zentrale Rolle, denn das Aufeinandertreffen von Gästen und lokaler Bevölkerung ist sehr intensiv.“
Im Einklang mit der Bevölkerung
Damit der Wandel vom Tourismusmagnet zur lebenswerten Stadt für alle gelingt, brauche es neue Sichtweisen. Während Linz die Themen Innovation und Nachhaltigkeit als Leitmotiv hat und Wien sich auf eine „Visitor Economy“-Strategie fokussiert, hat sich Innsbruck Tourismus der Strategie „Region Innsbruck erLEBENSWERT“ als Mitgestalter des Lebensraums verschrieben. „Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, Innsbruck nachhaltig weiterzuentwickeln – im Sinne aller, die hier leben, arbeiten und urlauben“, so Barbara Plattner, Geschäftsführerin von Innsbruck Tourismus.
Immerhin sei die Region Innsbruck nicht nur Sehnsuchtsort für Gäste aus aller Welt, sondern zugleich auch das Zuhause von rund einem Drittel der gesamten Tiroler Bevölkerung. Drei Viertel des Budgets werden deshalb auch am Standort investiert und fließen bereits in Projekte, die der Region und ihren BewohnerInnen langfristig zugutekommen.
Unter anderem wurde 2024 eine neue Bahn am Rangger Köpfl eröffnet, die den Berg zum Erlebnis für die gesamte Familie macht. Zwischen Kematen und Axams wurde zudem ein neuer Mountainbikeweg geschaffen und die Beschilderung und Wartung von rund 4.000 Kilometern Wanderwegen gewährleistet. Ein weiteres Beispiel für eine Verbesserung der urbanen Aufenthaltsqualität ist das Projekt „Urban Blooms“, das sich mithilfe begrünter Holz-Stadtmöbel der Quartierentwicklung widmet.
Schon gewusst?
Noch eines haben die drei Städte gemeinsam: Innsbruck, Wien und Linz-Wels haben ihr Interesse an einer möglichen Austragung des Eurovision Songcontests 2026 bekundet. Wer das Rennen für sich entscheidet, wird am 8. August bekannt gegeben. Die Bewerbungsfrist endet am kommenden Freitag.