Als Franchise ist die Schülerhilfe im gesamten deutschsprachigen Raum vertreten. Und auch in Tirol hat die Nachhilfeschule mehrere Standorte. Sie florieren trotz Pandemie– nicht zuletzt dank enger Kooperation mit Unternehmen. Denn nicht nur reguläre Schüler brauchen Nachhilfe.
Als Thomas Schmiederer 2020 die Geschäftsführung von fünf der sieben Schülerhilfe-Standorte in Tirol übernahm, ahnte er noch nicht, was für herausfordernde Zeiten ihm bevorstanden. „Mein Timing war hervorragend“, lacht er. Denn nur wenige Monate später stand alles Kopf. „Im ersten Moment ist es uns so gegangen wie allen anderen auch“, berichtet er. „Niemand wusste, wie es weitergeht. Aber da wir alle im selben Boot gesessen sind, haben wir das Beste daraus gemacht.“
GUT VORBEREITET
Nach der ersten Lockdown-Schockstarre stellte die Schülerhilfe ihr Angebot schnell auf Onlineunterricht um – zumindest für die Schüler, die die Nachhilfe weiterhin in Anspruch nahmen. „Anfänglich hatten wir deutliche Einbrüche um rund 20 Prozent. Und jeder weitere Lockdown hat die Anstrengungen, neue Schüler zu gewinnen, natürlich unterbrochen“, erzählt Schmiederer.
Die Umstellung an sich sei aber reibungslos verlaufen, auch wenn er und sein Team deutlich gemerkt haben, dass der persönliche Präsenzunterricht das A und O für professionelle Nachhilfe sei. „Aber das ist ja mittlerweile zum Glück wieder möglich. Und inzwischen sind die Schülerzahlen auch wieder merklich gestiegen.“ Doch das dürfte erst der Anfang einer potenziellen Nachfragewelle sein. Denn die in den vergangenen beiden Jahren entstandenen Lernlücken beginnen sich erst langsam zu zeigen, meint er und rechnet mit einer deutlichen Zunahme in den kommenden Monaten. Darauf ist die Schülerhilfe zumindest in Innsbruck bereits bestens vorbereitet: Noch 2020 zog der Standort in mehr als doppelt so große Räumlichkeiten um. Damit ist auch abseits von Lockdowns ausreichend Platz vorhanden – egal ob Pandemie oder nicht. Dementsprechend zuversichtlich blickt Schmiederer in die Zukunft.
ZWEITES STANDBEIN
Zusätzliche wirtschaftliche Sicherheit bietet der Schülerhilfe gewissermaßen ein zweites Standbein. Denn Schmiederer und seine Kollegen haben schon lange erkannt, dass nicht nur klassische Schüler Nachhilfebedarf haben. „Auch Lehrlinge sind oft auf Lernhilfen angewiesen“, erklärt er. „Oftmals haben die Auszubildenden zwar hervorragende Kenntnisse in ihren fachspezifischen Bereichen, in den restlichen Fächern kann es aber hapern.“ Deswegen kooperiert die Schülerhilfe seit mittlerweile Jahrzehnten mit der Arbeiterkammer, von der Lehrlinge acht Gutscheine für Gratisnachhilfe erhalten.
Dazu gibt es für die Unternehmen mittlerweile auch eine Förderung der Wirtschaftskammer. Dazu kommt ein Vorortangebot, das mehrere große Tiroler Unternehmen seit einiger Zeit nutzen. „Anstatt, dass die Lehrlinge Arbeitszeit verlieren, indem sie zu uns kommen müssen, schicken wir auch Nachhilfelehrer direkt zum Betrieb. Alles, was das Unternehmen tun muss, ist uns die Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen“, beschreibt Schmiederer.
„Die restlichen Kosten können durch die Förderung der Wirtschaftskammer kompensiert werden. Damit bieten wir auch Berufsschülern die Möglichkeit, ihre Noten auf den besten Stand zu bringen.“
Schülerhilfe in Zahlen
Das internationale Angebot der Schülerhilfe kann sich sehen lassen.
- mehr als 1.000 Standorte in Deutschland, mehr als 100 Standorte in Österreich und 7 in Tirol
- durchschnittlich 130 Nachhilfelehrer
- pro Jahr mehr als 13.000 Kurse
- monatlich rund 800 Schüler