Tirol spürt die Konjunkturflaute zu Beginn der Wintersaison. Die Zahl der Arbeitslosen in Tirol ist weiter gestiegen, die Zahl der offenen Stellen hingegen rückläufig.
Die Arbeitslosigkeit in Tirol nimmt weiter zu. Laut AMS waren Ende Oktober 20.217 Menschen ohne Job oder in Schulung. Das sind 838 mehr als im Vorjahr und bedeutet ein Plus von 4,3 Prozent. Dennoch steht Tirol damit im österreichweiten Vergleich noch gut da. Nur Salzburg (+3,9 Prozent), Vorarlberg (+3,75 Prozent) und Kärnten (-0,1 Prozent) schnitten besser ab. Am stärksten stieg die Arbeitslosigkeit hingegen in den industriell geprägten Bundesländern Steiermark (+8,8 Prozent) und Niederösterreich (+6,4 Prozent).
Frauen trifft es besonders hart
Bundesweit nahm die Frauenarbeitslosigkeit mit einem Plus von 6,5 Prozent (11.350 Personen) deutlich stärker zu als jene der Männer (plus 2,6 Prozent, 5.100 Personen). In Tirol bestätigt sich dieser Trend. Der Anstieg betrifft vor allem Branchen mit hohem Frauenanteil wie Handel, Pflege und Tourismus. Unter Inländern stieg die Arbeitslosigkeit indes kräftiger (plus 5,3 Prozent) als unter Ausländern (plus 3,3 Prozent).
Personalmangel in Wintersaison
Paradoxerweise stehen trotz der steigenden Arbeitslosigkeit weniger offene Stellen in Tirol zur Verfügung. Besonders im Tourismus und Gastgewerbe droht somit ausgerechnet zum Start der Wintersaison ein Engpass. Während manche Betriebe händeringend nach geeignetem Personal suchen, bräuchten andere dringend Unterstützung, können sich diese aber nicht leisten.
Ausblick für Tirol
Ein Ende der Rezession zeichnet sich erst langsam ab. Die internationalen Indikatoren bleiben schwach, die Inflation hoch. Daher rechnen Experten:innen mit anhaltend steigender Arbeitslosigkeit in der ersten Jahreshälfte 2026. Erst ab Mitte des kommenden Jahres könnte die Zahl der Arbeitslosen auch in Tirol erstmals wieder leicht sinken.