Wolfgang Pichler ist 24 Jahre alt, ist Mitsubishi- Markenverantwortlicher in der Autowelt Denzel-Unterberger in Innsbruck und hat klare Ziele. Im Interview spricht der Stubaier über seinen Weg in die Automobilbranche, welches Werkzeug für einen Mechaniker bald das wichtigste sein wird und über die Zukunft des Autogeschäftes.
Herr Pichler, die Innsbrucker Auto-Tage liegen gerade hinter ihnen. Wie ist die Stimmung bei den Kunden?
WOLFGANG PICHLER: Die Stimmung ist eigentlich gut und positiv. Dennoch bemerken auch wir die Zurückhaltung der Kunden im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren. Die Auto-Tage waren diesen Umständen entsprechend gut, gerade der Samstag war viel besser als erwartet. Die Frequenz war gut, die Leute interessiert und auch Probefahrten waren sehr gefragt. Besonders Firmenkunden zeigen derzeit großes Interesse an Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen. Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, bei der wir besonders auf asiatischer Seite mit den Marken: Mitsubishi, Hyundai und MG einige Kaufverträge abschließen konnten.
Sie sind mit ihren 24 Jahren Mitsubishi-Markenverantwortlicher bei Denzel-Unterberger. Wie kam es denn überhaupt dazu?
Ich besuchte die HTL für Maschinenbau und hab diese auch erfolgreich abgeschlossen. Anschließend kam ich als Quereinsteiger in dieses Autohaus und begann als Verkaufsassistent für die Marken Jaguar und Land-Rover. Nach neun Monaten konnte ich in den Verkauf zu Mitsubishi und Hyundai wechseln. Seit Jahresbeginn 2023 darf ich mich als Markenverantwortlicher für Mitsubishi bezeichnen. Durch sehr viel Engagement, Einsatz und strukturierter Arbeitsweise, hat mir diese Position unser Betriebsleiter Michael Schotzko ermöglicht, darauf bin ich sehr stolz und die Arbeit macht mir sehr viel Freude.
Wie entwickelt sich die Marke Mitsubishi aktuell?
Vor einiger Zeit hat Mitsubishi angekündigt, sich vom europäischen Markt zurückziehen zu wollen. Diesen Plan hat man zum Glück wieder aufgegeben, so lebt die Marke auch bei uns weiter und entwickelt sich derzeit überaus positiv. Mitsubishi ist in Österreich seit vielen Jahren sehr beliebt und zählt zu den Kultmarken. Man denke nur an die Modelle: Colt, Lancer, oder Pajero.
Was kann man sich von der Marke in Zukunft erwarten?
Die Marke Mitsubishi wächst wieder. Wir bekommen neue Modelle wie etwa den Colt als Hybrid, der schon im November bei uns im Schauraum stehen wird. 2024 wird dann der neue Outlander als Plug-In-Hybrid kommen. Damit ist mit Sicherheit genug Potential da, mit der Marke in den nächsten Jahren noch weiter zu wachsen.
Wie sehen sie das Autogeschäft in der Zukunft?
Der Autohandel befindet sich derzeit in einem großen Wandel. Das Geschäft wie wir es seit vielen Jahren kennen, wird sich in Zukunft nachhaltig verändern. Bereits jetzt stellen zahlreiche Hersteller auf Agentursysteme um. Meiner Meinung nach werden die vielen und weit verbreiteten Autohäuser quer durchs Land künftig deutlich weniger werden. Übrigbleiben werden dann wohl nur noch große Händler, welche mehrere Marken anbieten.
Was würden sie einem jungen Menschen raten, der ins Automobilgeschäft einsteigen möchte?
Ich bin fest davon überzeugt, dass ein Autohaus immer ein spannender Arbeitgeber bleiben wird. Egal ob im Sales, oder dem After-Sales-Bereich. Am wichtigsten allerdings ist, die Affinität zum Automobil. Bei mir zum Beispiel ist das eine echte Leidenschaft zum Auto, das hilft schon sehr, egal ob im Verkauf oder auch auf der technischen Seite in der Werkstatt. Der Automechaniker der Zukunft wird völlig neue Aufgaben bekommen. Die IT wird eine noch wichtigere Rolle spielen und der Laptop wird künftig eines der wichtigsten Werkzeuge des Mechanikers sein.
Wie sehen ihre beruflichen Ziele aus?
Ich bin derzeit gerade dabei ein Masters-Studium an der FH-Kufstein abzuschließen. Mein mittelfristiges Ziel ist, eine Verkaufsleitung zu übernehmen. Was meine langfristige Zukunft betrifft, das lasse ich mir noch offen.