Startschuss für mehrstündige Arbeitsniederlegungen – „Angebot nach wie vor unzureichend“
Auch die vierte Verhandlungsrunde der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) für den Kollektivvertrag der Metallindustrie wurde nach vierzehn Stunden ergebnislos abgebrochen. Das Angebot der Arbeitgeber für die Erhöhung der Löhne, Gehälter und Lehrlingseinkommen sowie für die Zulagen ist weiterhin unzureichend. Die Arbeitgeber bieten lediglich 2,75 Prozent Lohn- und Gehaltserhöhung.
Weiterhin keine Einigung
Aufgrund der gescheiterten Gespräche werden Warnstreiks in ganz Österreich abgehalten, auch in Tirol finden ab heute Betriebsversammlungen mit anschließenden Warnstreiks statt. Nächste Woche sollen Streiks folgen, falls die Arbeitgeber nicht einlenken sollten. „Angesichts des hervorragenden Wirtschaftswachstums und der äußerst schwierigen Zeit, die hinter den Beschäftigten liegt, ist ein fairer Abschluss mehr als verdient!“, sind sich Robert Koschin, Geschäftsführer der Gewerkschaft PRO-GE Tirol, und Christof Federspiel, betreuender Sekretär der Gewerkschaft GPA Tirol, einig. Die Gewerkschaften fordern weiterhin 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Das Angebot der Arbeitgeberseite ist für die Gewerkschafter respektlos. Sie betonen: „Auch wir hätten uns über eine Einigung gefreut, allerdings sind die Vorstellungen der Arbeitgeberseite inakzeptabel. Nach Abzug der Inflationsrate würde beim derzeitigen Angebot nur äußerst wenig übrigbleiben. Aus diesem Grund werden wir unseren Forderungen in den Betrieben Nachdruck verleihen. Die Geschlossenheit in den Belegschaften ist hoch!“
Grünes Licht für Streiks
Die Gewerkschaften haben bereits im Vorfeld sämtliche Vorbereitung für Kampfmaßnahmen getroffen und vom ÖGB grünes Licht für Streiks bekommen. Ende Oktober hatten die Gewerkschaften PRO-GE und GPA bereits zu einer Betriebsrät:innen-Konferenz gerufen und in den Unternehmen wurden mehrere Betriebsversammlungen abgehalten, in denen das weitere Vorgehen gemeinsam beschlossen wurde. Ein neuer Termin für die Wiederaufnahme der Kollektivvertragsverhandlungen wurde von der Arbeitgeberseite bislang nicht angeboten.