Ende der 90er Jahre entstand der lokale Supermarkt als aufsehenerregender Glasbau. Jetzt erhielt er eine neue Innengestaltung und eine ebenso funktionelle wie unkonventionelle Hülle. Am 5. August wird der Markt wiedereröffnet.
Der MPREIS Markt in Kramsach wurde 1999 als ein markanter, aus der Erde wachsender Würfel mit Panoramablick auf die nordseitigen Berge errichtet. Nach über 20 Jahren war es Zeit für eine Modernisierung der Innenausstattung, nicht zuletzt im Hinblick auf einen energiesparenden Betrieb. Gleichzeitig erhielt das Gebäude eine netzartige Außenhülle aus Streckmetall, um die Sonneneinstrahlung zu reduzieren.
Im Zuge des Umbaus hat Felicitas Wolf von Ventira Architekten den gesamten Innenraum neu gestaltet. Die neue technische Ausstattung mit Kühlmöbeln mit Wärmerückgewinnung sowie energiesparender LED-Beleuchtung minimiert den Energieverbrauch. Eine Farbgestaltung und ein neuer Boden schaffen eine angenehme Atmosphäre. Das Baguette Café wurde vollständig erneuert. Doch auch hier dreht sich, typisch für MPREIS, alles um Ressourcenschonung. Im Zuge der Bemühungen um grüne Mobilität und der Förderung des Radverkehrs legt MPREIS besonderes Augenmerk auf verkehrsberuhigte Vorplätze. Zur fahrradfreundlichen Ausstattung gehören Anlehnbügel für Räder, schattenspendende Bäume und eine Bank. Auch eine Ladestation für Autos ist geplant.
Die HTL-Kramsach gestaltet mit
Für die Innenraumgestaltung hat MPREIS zu einem Ideenwettbewerb in der Glasfachschule Kramsach aufgerufen. Aus 13 eingereichten Entwürfen wurden insgesamt fünf prämiert. Für den Markt in Kramsach wählte die Jury das Design von Johanna Schwanninger. Sie ließ heimische Gewürzpflanzen mit einem digitalen Verfahren auf Glasplatten drucken. Da der Entwurf bei der Geschäftsführung so gut ankam, erhielt auch Baguette Café eine ähnliche Gestaltung mit Getreidepflanzen. Ein erfolgreicher Kramsacher Künstler ist ebenfalls in der unmittelbaren Umgebung des Marktes mit einem seiner Werke vertreten. Die markante Skulptur von Alois Schild zeigt den Prototypen einer Grenzmauer, die Ex-Präsident Trump zu Mexiko errichten wollte. Die kunstsinnigen Kramsacher vergleichen sich bereits mit Pisa: Während jene Stadt durch einen schiefen Turm bekannt wurde, rühmt man sich in Kramsach mit einem „geraden Turm neben einem schiefen Haus“.