Mit seinem Anfang des Jahres eröffneten Tonstudio High Mountain Records hat sich der Erler Musiker und Produzent Lukas Gleich einen Lebenstraum erfüllt – und will damit jetzt die internationale Musikbranche erobern. Seine Raiffeisenbank steht ihm dabei als kompetenter Partner zur Seite.
Im beschaulichen Erl, nur einen kurzen Spaziergang von der Heimat der Erler Festspiele entfernt, versteckt sich in einer kleinen Seitenstraße ein unauffälliges, weißes Gebäude. In dem Neubau hat sich Lukas Gleich auf mehr als 300 Quadratmetern den Traum vom eigenen State-of-the-Art-Tonstudio erfüllt: zwei Aufnahmestudios, das größere davon speziell für Live-Aufnahmen, Technik von API – Standard vor allem in der amerikanischen Musikszene, für Österreich ein Novum –, unzählige Instrumente, große Fenster mit Blick auf die Landschaft und ein modernes, von den 1970ern inspiriertes Design mit dunkler Holzvertäfelung, gemütlichen Ledercouchen und dicken, bunten Teppichen.
Vom Traum zur Realität
Gleich hat als kleines Kind mit dem Schlagzeugspielen angefangen und irgendwann begonnen, zuerst sich und später die Bands, die bei ihm zum Proben waren, aufzunehmen. So hat sich über die Jahre die Leidenschaft für die Tontechnik und das Produzieren entwickelt. „Ich habe dann daheim ein kleines Tonstudio eingerichtet, wusste aber, dass ich das auf einem anderen Niveau machen will – und bei uns gab es noch kein Studio, wo das möglich war“, erzählt der Autodidakt, der sich alles rund um das Thema über das Internet und Kontakte in der Branche beigebracht hat.
Seine Leidenschaft für Musik begann schon als Kind mit dem Schlagzeugspielen.
Durch Zufall hat er vor ein paar Jahren von einem Neubauprojekt in seinem Heimatort erfahren, das sich perfekt für seine Pläne eignete. Er holte sich mit WSDG eine Studiodesignfirma aus New York an Bord, die alle wichtigen US-Studios gebaut und auch die Wiener Synchron Stage, die unter anderem für Netflix- und Disney-Produktionen genutzt wird, entworfen hat, dann wurde eineinhalb Jahre lang geplant und nochmal so lange gebaut.
Große Pläne
Dabei lief nicht alles nach Plan: Die Firma, die den Theaterboden liefern sollte, ging pleite, und mehrere heimische Baufirmen sagten kurzfristig ab, weil sie die amerikanischen Pläne abschreckten. „Das Studio ist Raum-in-Raum in das Gebäude gebaut, kein Raum berührt den anderen, damit nichts verfälscht wird. Das habe ich am Ende gemeinsam mit Bekannten selbst gemacht, weil es keiner umsetzen wollte“, so Gleich, der mehr als glücklich über das Ergebnis ist: „Es ist noch besser geworden, als ich mir das vorgestellt habe.“
Ziel des jungen Musikproduzenten ist es, mit seinem Tonstudio Musikprofis aus aller Welt anzusprechen.
Jetzt müssen nur noch die richtigen Leute zu ihm nach Erl kommen. „Ich habe das Studio so gebaut, dass ich genau die Leute anspreche, die ich hier haben will, also aus Bereichen wie Rock, Jazz, Metal, Funk, Soul und Alternative“, erklärt er. Sein Ziel ist es, neben Profis aus umliegenden Ländern auch Künstler:innen aus Amerika anzulocken. Hier helfe die Verbindung zu WSDG und die Ausstattung des Studios, die für Österreich einzigartig ist. „Und dann musst du natürlich gute Musik produzieren, und das ist das, mit dem ich mich platzieren und meine Kontakte erweitern will.“
Anziehungskraft
Mit High Mountain Records und den Erler Festspielen wird das Dorf im Bezirk Kufstein immer mehr zum musikalischen Hotspot der Region. Das bekommen auch Größen der nationalen und internationalen Musikszene mit: Im Frühling war der österreichische Komponist und Dirigent Christian Kolonovits für Aufnahmen vor Ort, im Herbst erwartet Gleich unter anderem Mitglieder der britischen Band Radiohead.