Seinem angestammten Metier ist Werner Frießer treu geblieben. Vor Kurzem überraschte der Seefelder politische Mitstreiter und Weggefährten gleichermaßen, als er seinen Rücktritt als Bürgermeister und Vorstand der Rosshütte bekannt gab. Seit 1. Juli führt er nun die Geschicke der Axamer Lizum.
Der Wechsel war keineswegs von langer Hand geplant. Vielmehr packte Frießer der Ehrgeiz, als er die Ausschreibung des Chefpostens in der TT las. „Ich wusste, dass ist meine Chance, um mich noch einmal beruflich zu verändern. Die Lizum ist ein fantastisches Skigebiet, das hat mich interessiert“, erklärt Frießer. Es sei ein offener Wettbewerb gewesen und er habe sich ganz normal beworben, betont er. Mit der Eigentümerfamilie Fröschl dürfte die Chemie sofort gepasst haben, auch die Bewerbung Frießers hat überzeugt.
Als neuer Chef der Lizum stehen für Werner Frießer die Verbindung mit Mutters und die Modernisierung der Liftanlagen auf der To-do-Liste.
In den ersten Wochen als neuer Geschäftsleiter möchte Frießer das Gebiet inspizieren und erkunden. Die anstehenden Aufgaben sind indes schon klar: „Die Lizum ist ausgezeichnet aufgestellt, was Beschneiung und Pistenqualität betrifft. Als nächsten Schritt gilt es nun, die Liftanlagen zu modernisieren“, betont Frießer. Die Eigentümerfamilie sei in dieser Sache durchaus bereit zu handeln.
Großes Thema ist auch die so genannte „kleine Verbindung“ zwischen der Lizum und der Mutterer Alm. Bei dem neuen Eigentümern der Muttereralmbahn, dem slowakischen Konzern Tatry Mountain Resorts, rennt er damit offene Türen ein. Das Unternehmen nannte bei der Übernahme im Mai dieses Jahres die Verbindung in die Lizum als „erste Mission“.
Der „Brückenschlag“ zwischen Lizum und dem Stubaier Gebiet Schlick scheitert bekanntlich an der dafür notwendigen Änderung der Naturschutzgesetze. Für Frießer ist das bedauerlich. „Aus wirtschaftlicher Sicht wäre dieser Schritt absolut sinnvoll“, erklärt Frießer.
Großes Potenzial sieht der neue Lizum-Geschäftsleiter in der Sommersaison, die er für „ausbaufähig“ hält. Die Kulinarik am Berg spielt für Frießer dabei – neben der eindrucksvollen Landschaft – eine zentrale Rolle. Wie passend, dass der neue Gastronomieleiter im Panoramarestaurant Hoadl Haus ebenfalls ein Seefelder ist.
Wer Frießer als Bürgermeister von Seefeld nachfolgt, dürfte sich in den kommenden Wochen entscheiden.