Mit Ende Juni waren in Tirol 13.770 Personen beim AMS arbeitslos vorgemerkt – ein Anstieg von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Trotzdem weist Tirol mit 3,7 Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote Österreichs auf.
„Mit 3,7 Prozent ist die Arbeitslosenquote in Tirol stabil und auf geringem Niveau. Das verdanken wir dem guten Start in die Sommersaison und einer stetig wachsenden Beschäftigung im privaten und öffentlichen Dienstleistungssektor“, erklärt Sabine Platzer-Werlberger, Landesgeschäftsführerin des AMS Tirol. Diese Quote errechnet sich aus den rund 360.000 unselbständig Beschäftigten in Tirol und den aktuell 13.770 arbeitslosen Personen. Im Bundesländervergleicht schneidet Tirol damit sehr gut ab und verzeichnet den niedrigsten Wert, auch wenn die Arbeitslosenquote 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau liegt.
Ältere besonders betroffen
Vor allem ältere Personen stehen bei der Jobsuche vor größeren Problemen. Aktuell ist jede dritte arbeitslose Person in Tirol über 50 Jahre alt. Das zeigt sich auch bei der durchschnittlichen Vormerkdauer in der Arbeitslosigkeit: Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beträgt diese 67 Tage, bei Älteren hingegen 220. Allein im Juni haben sich 564 Personen über 50 beim AMS Tirol arbeitslos gemeldet, ohne eine Stelle in Aussicht zu haben. „Für ältere Arbeitsuchende ist der Weg zurück in den Job oft schwieriger. Wir sehen im für nächstes Jahr geplanten Beschäftigungsprogramm ‚Ältere 55+‘ einen wichtigen Schritt zur besseren Integration dieser Altersgruppe“, so Platzer-Werlberger. Mehr als die Hälfte der 2.093 Personen, die in Tirol von Langzeitbeschäftigungslosigkeit betroffen sind, ist über 50 Jahre alt.

Aktuelle Zahlen:
- Arbeitslosigkeit um 9,7 Prozent auf 13.770 Personen gestiegen
- Arbeitslosenquote um 0,3 Prozent auf 3,7 Prozent gestiegen
- Beim AMS gemeldete Stellen zur sofortigen Besetzung um 10 Prozent zurückgegangen
- Überdurchschnittlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Bezirken
- Reutte (+11,3 Prozent)
- Innsbruck Stadt/Land (+11,8 Prozent)
- Imst (+14,4 Prozent)
- Kufstein (+14,8 Prozent)
- Deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit in den Branchen
- Handel (+12,3 Prozent)
- Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (+14,1 Prozent)
- Warenherstellung (+14,9 Prozent)
- Gesundheits- und Sozialwesen (+20,2 Prozent)