Beim gestrigen Business-Event Rauchzeichen – live nahmen drei Geschäftsführer auf der Bühne Platz: Katharina Pirktl, Werner Platzgummer und Alfred Weithaler sprachen über Führung mit Herz, gelebte Inklusion und Trends am internationalen Markt.
In den Produktionshallen von Liebherr in Telfs ging gestern das Business-Event Rauchzeichen – live über die Bühne. Auch diesmal standen wieder spannende Persönlichkeiten aus der Tiroler Wirtschaft im Rampenlicht. Erstmals nahmen gleich drei Geschäftsführer innovativer Unternehmen auf der Couch Platz. Gemeinsam verantworten sie ein jährliches Geschäftsvolumen von über 500 Millionen Euro, führen mehr als 2.000 MitarbeiterInnen und bilden rund 100 Lehrlinge aus. Katharina Pirktl, Werner Platzgummer und Alfred Weithaler sprachen dabei über moderne Mitarbeiterführung, gelebte Inklusion und den Umgang mit MitbewerberInnen.
Mitarbeiterführung
Als Katharina Pirktl in das Alpenresort Schwarz – den Familienbetrieb ihres Mannes – einstieg, übernahm sie schon bald die Verantwortung für die MitarbeiterInnen. „Für mich fühlte es sich an, als hätte man mir den größten Schatz des Unternehmens anvertraut“, erinnert sich die Hotelierin. Und noch heute sieht sie die MitarbeiterInnen als das Herz des Betriebs.
Den Einstieg in ihre Rolle erlebte sie aber nicht ohne innere Hürden: „Anfangs fiel es mir schwer, weil ich nicht einschätzen konnte, wie nah ich den Menschen kommen darf, mit denen ich täglich arbeite.“ Heute steht für sie allerdings fest: „Man verliert nichts an Professionalität, wenn man KollegInnen auch freundschaftlich begegnet und sie gernhat.“ Pirktl bleibt diesem menschenzentrierten Führungsansatz nach wie vor treu. „Für mich bedeutet das unter anderem auch, zu erkennen, dass niemand ständig Vollgas geben kann. Jede Lebenssituation bringt andere Bedürfnisse mit sich. Wir schauen, wie wir die einzelnen MitarbeiterInnen unterstützen können – auch dabei, persönliche Krisen zu bewältigen.“
Inklusion
Das Thema Inklusion gewinnt derzeit in vielen Unternehmen an Bedeutung – so auch bei Werner Platzgummer, CTO der IT-Firma Be-terna. Wie er erklärt, hat sich der Betrieb diesem wichtigen Anliegen ganz bewusst verschrieben. Die Umsetzung gestaltet sich jedoch nicht immer einfach: „Als Dienstleister sind wir oft direkt vor Ort bei unseren KundInnen im Einsatz. Dabei stoßen wir in puncto Inklusion an Grenzen.“
Trotz der Herausforderungen bleibt das Thema für ihn dennoch zentral. „Wir beschäftigen Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen – in unserem Fall vor allem im internen Bereich. Im direkten Kundenkontakt ist es hingegen oft nicht umzusetzen“, räumt der Geschäftsführer offen ein. Inklusion bedeute aber mehr als reine Personalfragen. Auch in der Beratung anderer Unternehmen wird das Thema zunehmend mitgedacht und aktiv berücksichtigt.
Mitbewerb
Doch wie betrachten UnternehmerInnen ihre MitbewerberInnen in turbulenten Zeiten? Für ein international agierendes Unternehmen wie Liebherr, das ständig an technologischen Innovationen arbeitet, zählt die genaue Beobachtung des Marktes zu den strategischen Kernaufgaben.
„Im Produktmanagement haben wir eine eigene Stelle, die sich mit der Analyse des Wettbewerbs befasst“, erklärt Alfred Weithaler, Geschäftsführer des Liebherr-Werks Telfs. „Dabei geht es darum, Entwicklungen zu erkennen, deren Relevanz für uns zu bewerten und gegebenenfalls gezielt weiterzuverfolgen. Die Entscheidung darüber trifft letztlich die Geschäftsführung.“
Besonders stark rücke derzeit die Antriebstechnologie in den Fokus. „Lange Zeit haben wir auf Dieselmotoren in Kombination mit hydraulischen Systemen gesetzt – auf diesem Gebiet zählten wir zu den Vorreitern“, betont Weithaler. Inzwischen arbeite man intensiv daran, die Hydraulik schrittweise durch elektrische Antriebe zu ersetzen und auch die Frage nach der geeigneten Energiequelle neu zu denken. „Dieser Wandel ist in vollem Gange. Dabei behalten wir weiterhin den globalen Markt im Blick.“