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Entwickler von ChatGPT

OpenAI erleidet Milliardenverlust: Finanzdruck trotz KI-Erfolgs wächst

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OpenAI erleidet Milliardenverlust: Finanzdruck trotz KI-Erfolgs wächst

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Trotz weltweit steigender Nutzerzahlen soll OpenAI im dritten Quartal 2025 einen operativen Verlust von mehr als 12 Milliarden US-Dollar gemacht haben.

Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Microsoft-Geschäftszahlen und Analysen der Investmentbank Bernstein. Die Zahlen verdeutlichen die dramatische wirtschaftliche Schieflage des KI-Vorreiters – auch wenn ChatGPT mittlerweile wöchentlich von rund 800 Millionen Menschen weltweit genutzt wird.

Was zeigt der Bericht des Wall Street Journal?

Im Fokus des Berichts steht ein Detail aus dem aktuellen Quartalsbericht von Microsoft: Dort wird ein Verlust von 4,1 Milliarden US-Dollar im Zusammenhang mit dem OpenAI-Investment ausgewiesen. Rechnet man diesen Wert anhand von Microsofts Beteiligung von 32,5 % an OpenAI hoch, ergibt sich ein Gesamtverlust von über 12 Milliarden US-Dollar für das dritte Quartal 2025.

Diese Zahl, die durch Analysten der Investmentbank Bernstein extrapoliert wurde, zeigt, wie teuer der Betrieb generativer KI in der Praxis ist – und dass selbst ein explosionsartiges Nutzerwachstum kein Garant für wirtschaftlichen Erfolg ist.

800 Millionen Nutzer:innen pro Woche – warum reicht das nicht?

Laut dem Bericht nutzen wöchentlich rund 800 Millionen Menschen weltweit ChatGPT. Das zeigt den enormen Impact der Technologie – auch im Bildungsbereich, in Unternehmen und in der öffentlichen Verwaltung. Dennoch lassen sich die immensen Kosten für Rechenleistung, Infrastruktur und Forschung bislang nicht durch bestehende Geschäftsmodelle decken.

Monetarisierungsansätze wie ChatGPT Plus, Unternehmenslösungen oder API-Zugänge reichen offensichtlich nicht aus, um die laufenden Ausgaben im Milliardenbereich zu kompensieren. Das stellt nicht nur OpenAI, sondern die gesamte Branche vor zentrale Fragen der langfristigen Tragfähigkeit.

Bedeutung für Tirol, Österreich und Europa

Auch in Tirol und im gesamten DACH-Raum steigt die Nutzung von ChatGPT und ähnlichen KI-Diensten – in Schulen, KMUs, Medienhäusern oder der Verwaltung. Viele dieser Anwendungen basieren direkt oder indirekt auf der Infrastruktur von OpenAI. Eine finanzielle Schieflage oder strategische Neuausrichtung des Unternehmens könnte somit direkte Auswirkungen auf lokale digitale Projekte haben.

Gleichzeitig zeigt der Fall, wie wichtig es für Europa ist, eigene KI-Infrastrukturen und Geschäftsmodelle zu fördern – sei es durch öffentlich finanzierte Rechenzentren, europäische Sprachmodelle oder neue Lizenzierungsstrategien. Der hohe Verlust von OpenAI ist ein deutliches Signal: Technologische Abhängigkeit bedeutet auch wirtschaftliche Abhängigkeit.


Fazit: Milliardenverlust trotz Milliarden-Nutzung – wohin steuert OpenAI?

Die Zahlen des Wall Street Journal belegen eindrucksvoll: OpenAI macht trotz 800 Millionen Nutzer:innen pro Woche gewaltige Verluste – zuletzt über 12 Milliarden Dollar in nur drei Monaten. Möglich gemacht wird dieser Kurs bislang durch die enge Anbindung an Konzerne wie Microsoft. Doch wie lange kann dieses Modell bestehen?

Für Nutzer:innen und Entscheidungsträger:innen in Tirol und im deutschsprachigen Raum stellt sich damit zunehmend die Frage: Wie unabhängig sind unsere digitalen Systeme – und wie können wir sie langfristig absichern? Die Antwort darauf wird die digitale Souveränität Europas in den kommenden Jahren maßgeblich prägen.

03. November 2025 | AutorIn: David Wintner | Foto: Shutterstock

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