Eine aktuelle Analyse des Kreditschutzverbandes KSV1870 zeigt die Gründe für Insolvenzen im Jahr 2023 auf. Deutlich bemerkbar macht sich die schwache wirtschaftliche Auftragslage.
In Österreich wurden im vergangenen Jahr laut einer Erhebung des Kreditschutzverbands KSV 1870 5.380 Firmenpleiten verzeichnet. Das entspricht einem Anstieg von 13 Prozent gegenüber 2022. Dabei zeigt sich, dass operative Ursachen 2023 der häufigste Auslöser für unternehmerische Insolvenzen waren. Sie schlugen sich im vergangenen Jahr mit 37,1 Prozent zu Buche. Das sind um 8,1 Prozent mehr als 2022. Zu Problemen führten außerdem auch die generellen Absatzschwächen, die schlechte Kostenstruktur durch Mangel in der Organisation sowie Schwächen bei der Finanzierung und der Planung.
Frühe Fehler
Mit 20,5 Prozent bleiben außerdem die Insolvenzen durch Gründungsfehler konstant hoch. Sie sind die zweithäufigste Insolvenz-Ursache. Bei ihnen war vor allem das fehlende Know-how in Bezug auf die Branche oder der in der Betriebswirtschaft sowie Unerfahrenheit ausschlaggebend. Aber auch schlichtweg zu geringes Eigenkapital bei der Gründung kann hier zum Stolperstein werden. Positiv fällt auf, dass Pleiten durch „Unbeherrschbare Umstände“ deutlich im Rückgang begriffen sind – wohl nicht zuletzt aufgrund des Endes der Covid-Pandemie. Sie waren im Jahr 2022 mit 28,3 Prozent noch zweithäufigster Pleiten-Grund. 2023 rangierten sie mit 19 Prozent auf Platz 3.
Mangelnde Reaktion auf Veränderungen
Während Fehler bei der Gründung offenbar recht häufig zur Insolvenz führen, sind persönliches Verschulden und Fahrlässigkeit mit 11,1 Prozent nur bei gut jeder zehnten Pleite im Spiel – im Jahr davor waren es noch 12,2 Prozent. Andersherum verhält es sich bei strategischen Fehlern. Sie nahmen von 7,4 auf 9,6 Prozent zu. Dabei zeigt sich, dass vor allem die Flexibilität ein Problem zu sein scheint: Insgesamt 7 Prozent aller österreichischen Pleiten waren 2023 auf mangelhafte Antworten auf Marktveränderungen zurückzuführen.