Der 911 ist wirklich ein Phänomen. Seit 1963 wird der Sportwagen aus Zuffenhausen mit dem gleichen technischen Konzept und derselben Typenbezeichnung gebaut und erfolgreich verkauft.
In seiner knapp 60-jährigen Ära hat Porsches Supersportler nichts an seiner Begehrtheit verloren. Auch für Nicht-Sportwagen-Kenner ist das legendäre Design des 911er sofort zu erkennen: Geschwungene Kotflügel, ein wuchtiges Heck, das Zündschloss links vom Lenkrad und dahinter ein großer Drehzahlmesser. Als Antrieb dient immer noch ein betörend klingender Sechszylinder-Boxermotor, der puristisch die Hinterräder antreibt, auf Wunsch seine Kräfte aber auch auf alle vier Räder verteilt.
Sportlich und Komfortable
Und doch ist vieles neu im 992, wie sich die aktuellste Baureihe nennt. Zum Beispiel die Räder: vorne 20 Zoll, hinten 21 Zoll breit. Oder der Nässedetektiv, der nasse Straßen erkennt und zum einlegen des „Wet Mode“ auffordert. Ist der Asphalt allerdings trocken, wuchtet der traumhafte 3,0 Liter-Boxer mit 450 PS, satte 530 Nm auf die Hinterachse. Nach 3,7 Sekunden ist Landstraßentempo (oder auch „IG-L“) erreicht. Das neue Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe wechselt die Gänge dabei in Millisekunden. Wäre es erlaubt – oder ist man glücklicherweise gerade bei den deutschen Nachbaren unterwegs – ginge die Tachonadel auf über 300 km/h Spitze.
Dank Walter Röhrl, der bei der Entwicklung des 992 maßgeblich beteiligt war, ist die Bandbreite zwischen Sportlichkeit und Komfort noch größer geworden.
Mehr digital, mehr Platz
Das typische 911er Cockpit wurde noch digitaler, rechts vom Fahrer leuchtet nun ein heller 10,9 Zoll großer Bildschirm und informiert den Fahrer über zahlreiche Betriebszustände. Das Platzangebot vorne beeindruckt, geht aber auf Kosten der winzigen Notsitze hinten. Doch das interessiert einen Porsche-Fahrer weniger. Vielmehr will er die Faszination spüren, oder wie es Walter Röhrl ausdrückt: „Ein Sportwagen muss auf den kleinsten Fingerwink des Fahrers reagieren.“ Und genau das macht der neue Porsche 911.