Eine Legende unter den Sportwagen feiert seinen 75. Geburtstag. Die Erfolgsgeschichte von Porsche begann 1948 mit dem 356 „Nr.1“ Roadster in Kärnten. Ferry Porsche legte damals in Gmünd den Grundstein für den Mythos Porsche. Am Salzburgring durften wir jetzt das aktuellste Modell, den 992 GT3 RS fahren.
Den Traum vom eigenen Sportwagen und damit den Grundstein einer weltweit bekannten und begehrten Sportwagenmarke, legte Ferry Porsche 1948 im kärntnerischen Gmünd. Er baute seinen eigenen Porsche, den 356 „Nr.1“ Roadster.
Was danach passierte wissen wir, der 911 veränderte die Welt und beim Namen Porsche, leuchten nicht nur Kinderaugen. Am 8.Juni feierte der Sportwagenhersteller seinen 75. Geburtstag und blickt auf eine einzigartige und erfolgreiche Vergangenheit zurück und in eine erfolgreiche Zukunft voraus.
Sportliche Autos
Baute Porsche früher reine Sportwagen, so kamen über die Jahre SUV, Limousinen und E-Fahrzeuge hinzu. „In jedem Segment, in dem wir vertreten sind, haben wir das sportlichste Auto“, betont Porsche Österreich Geschäftsführer Helmut Eggert.
Der Erfolg war aber nicht immer treuer Begleiter: 1975 beginnt Porsche Transaxle-Modelle (Motor vorn, Getriebe hinten) zu bauen. Daraus entstehen die Baureihen: 924, 944, 928 und 968. Alle gut und wichtig für die Marke, aber weit weg von Rekordverkaufszahlen. Anfang der 1990er-Jahre ist die Transaxle-Ära dann Geschichte und der 911 bleibt als einzig verbliebenes Modell übrig. Dieser verkauft sich zwar immer noch prächtig, reicht aber bei weitem nicht für wirtschaftliches Überleben. Porsche steht vor dem Aus, ein Verkauf der Marke ist im Gespräch.
Wiedeking als „King“
Die Rettung der heute so begehrten Sportwagenmarke kommt 1996 in Form des Boxster und dem neuen Chef, Wendelin Wiedeking. Er war es auch, der mit dem Cayenne die dritte Baureihe einführte und den Dieselmotor zu Porsche brachte. Die Marke florierte wieder und ermutigte zu weiteren Modellen wie Panamera und Macan, sowie der Einführung neuer Technologien wie Hybrid und Elektro.
Aktuell steht der brandneue Cayenne vor seiner Markteinführung und beeindruckt durch noch mehr Leistung bei weniger Verbrauch und fast verdoppelter elektrischer Reichweite beim Plug-In-Hybrid. Das Exterieur-Design wird noch expressiver und athletischer, ohne jedoch den Vorgänger alt aussehen zu lassen – auch das beherrscht Porsche in Perfektion.
Flügelmonster
Aber nicht nur wegen des neuen Cayenne, lud Porsche Österreich Journalisten an den Salzburgring. Vor allem wegen des begehrten Porsche 992 GT3 RS.
Ein kompromissloser Sportler, gebaut für die Rennstrecke, ultraschnell, laut und mit einer Optik zum Dahinschmelzen. Dank kohlefaserverstärktem Kunststoff wiegt das „Flügelmonster“ nur 1450 Kilo und bringt bis zu unglaublichen 860 Kilo Anpressdruck auf die Räder. Dazu mischen sich 525 PS, knapp 300 km/h und 3,2 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100.
Beeindruckende Zahlen, die in der Realität auf der Rennstrecke jedoch um ein Vielfaches übertroffen werden. Mit 9.000 U/min schreit der Saugmotor seine Leistung ungeniert nach draußen, schiebt dabei unaufhörlich nach vorne und geht am Ende der Geraden in die Eisen, als ob jemand eine Mauer aufgestellt hätte. Absolute Suchtgefahr, vor allem auch deshalb, weil der GT3RS auf jeder Runde die exakt gleichbleibende Performance abliefert.
Basis für die Performance-Steigerung ist das Mittenkühlerkonzept, das erstmals beim Le Mans-Klassensieger 911 RSR und anschließend auch im GT3 R zum Einsatz kam. Anstelle des bisherigen Layouts mit drei Kühlern setzt der neue 911 GT3 RS auf einen großen, schräg angeordneten Mittenkühler im Vorderwagen. So wurde es möglich, den frei gewordenen seitlichen Bauraum zur Integration aktiver Aerodynamik-Elemente zu nutzen. Stufenlos verstellbare Flügel-Elemente an der Front sowie am zweigeteilten Heckflügel sorgen in Kombination mit einer Vielzahl weiterer Aerodynamik-Maßnahmen für dreimal so viel Abtrieb wie im aktuellen GT3.
Erstmals ist in einem Serien-Porsche ein Drag Reduction System (DRS) verbaut. Zugunsten eines geringen Luftwiderstandes und einer höheren Geschwindigkeit auf geraden Streckenabschnitten lassen sich mit dem DRS innerhalb eines definierten Arbeitsbereiches die Flügel auf Knopfdruck flach stellen. Bei einer Vollbremsung aus hohen Geschwindigkeiten wird die Airbrake-Funktion aktiv.
Mission X
Der Mission X ist die spektakuläre Neuinterpretation eines Hypercars (nach Carrera GT 2003 und 918 Spyder 2013) mit nach vorne oben öffnenden Le-Mans- Türen sowie hoch performantem und effizientem Elektroantrieb. Er ist das schnellste, Straßenzugelassene Auto auf der Nordschleife, hat noch mehr Abtrieb als der GT3 RS und lädt doppelt so schnell wie ein Taycan. Der Mission X soll ebenso Meilenstein werden, wie seine ideellen Vorgänger.
Freud, Leid und Träume
„Porsche ist für mich die tollste Automarke. Ein Gutteil unserer Kunden kauft sich einen Porsche, weil es die Erfüllung eines persönlichen Kindheitstraumes ist. Das erfüllt mich mit großer Freude“, schwärmt Helmut Eggert.
Zu den Leidvollen Momenten zählen für den Geschäftsführer, wenn Kundenwünsche nicht erfüllt werden können. „Seit der Pandemie kommt es leider öfters vor, dass wegen unterbrochenen Lieferketten, oder Dinge, die wir nicht beeinflussen können, Kunden Fahrzeuge nicht so bestellen können, wie sie es gerne möchten.“
Und trotzdem, Porsche wird weiterhin erfolgreich bleiben, weil die Marke etwas macht, was nur wenige können: „Wir erfüllen Träume“.
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Beeindruckende Performance auf der Rennstrecke
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860 Kilo Abtrieb bei 285 km/h
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