Mit einer neuen Finanzierung in mittlerer sechsstelliger Höhe startet das Innsbrucker Startup revitalyze in die nächste Entwicklungsphase.
Das junge Unternehmen rund um Gründer David Plaseller, ursprünglich aus Südtirol, verfolgt ein ambitioniertes Ziel: Die Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft in der Bauwirtschaft maßgeblich voranzutreiben. Mit dem frischen Kapital der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) soll nun insbesondere die hauseigene Plattform Tenderhub weiterentwickelt werden – ein KI-gestütztes Tool, das die Ausschreibungsanalyse im Bauwesen revolutionieren will.
Tenderhub: KI gegen Kostenrisiken und Ressourcenverschwendung
Die Ausgangslage ist klar: Kalkulationsteams in Bauprojekten kämpfen regelmäßig mit einem hohen manuellen Aufwand bei der Prüfung von Ausschreibungsunterlagen. Dabei sind widersprüchliche oder unvollständige Dokumente keine Seltenheit – sie führen oft zu fehlerhaften Angeboten, unentdeckten Nachtragsrisiken und hohen Mehrkosten. Genau hier setzt Tenderhub an.
Die Plattform nutzt künstliche Intelligenz, um in kürzester Zeit große Mengen an Ausschreibungsunterlagen zu analysieren. So erkennt das System automatisch Unstimmigkeiten, risikobehaftete Formulierungen oder fehlende Informationen – Aufgaben, für die sonst mehrere Mitarbeitende viele Stunden benötigen würden. Besonders innovativ ist dabei die Integration von Umwelt- und Zirkularitätsdaten, die es erlaubt, Nachhaltigkeitsaspekte bereits in der frühen Phase eines Bauprojekts zu berücksichtigen.
Kreislaufwirtschaft im Fokus: Wiederverwendung statt Verschwendung
revitalyze verfolgt bereits seit seiner Gründung das Ziel, eine zirkuläre Bauwirtschaft aktiv mitzugestalten. Ursprünglich als One-Stop-Shop für wiederverwendbare Bauteile konzipiert, entwickelt das Startup nun digitale Lösungen, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile vereinen. Mit Tenderhub möchte man nicht nur für mehr Effizienz sorgen, sondern auch dafür, dass ressourcenschonendes Planen und Bauen zum neuen Standard wird.
Anerkennung aus der Branche und Ausbau des Teams
Der Erfolg bleibt nicht unbeachtet: Im Jahr 2025 wurde revitalyze von Cemex Ventures als eines der „Top 50 Construction Tech Startups“ weltweit ausgezeichnet – ein klares Zeichen für das Potenzial und die Relevanz der Lösung. Parallel zum technologischen Fortschritt wächst auch das Team. Experten aus dem Bereich Baukalkulation wurden ins Unternehmen geholt, um die Plattform gemeinsam mit Pilotpartnern aus der Bauwirtschaft praxisnah weiterzuentwickeln.
Ein Meilenstein für Tirols Bau-Tech-Szene
Für Tirol bedeutet die Förderung von revitalyze nicht nur ein Bekenntnis zur Innovationskraft der Region, sondern auch zur Notwendigkeit nachhaltiger Lösungen im Bauwesen. „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung durch die aws“, erklärt CEO David Plaseller. „Sie ermöglicht uns, unsere Technologie entscheidend weiterzuentwickeln und gleichzeitig unsere Vision zu verfolgen: Nachhaltigkeit und Automatisierung als neue Standards in der Bauwirtschaft zu etablieren.“
Fazit: Digitalisierung trifft Kreislaufwirtschaft – und verändert die Baubranche
Mit Tenderhub setzt revitalyze ein starkes Zeichen für die Zukunft der Bauindustrie: Weniger Fehler, mehr Effizienz – und das bei gleichzeitiger Förderung von Umweltbewusstsein und Ressourcenschonung. Die frische Finanzierung bringt das Startup nicht nur technologisch einen großen Schritt weiter, sondern zeigt auch, dass nachhaltige Innovationen in der Baubranche immer mehr an Bedeutung gewinnen. Wer die Entwicklung einer zukunftsfähigen, digitalen Kreislaufwirtschaft im Blick hat, sollte revitalyze definitiv im Auge behalten.