Ab in die Nische
Mit Edel-Käse in einem umkämpften Markt
Trotz eines gesättigten Milchmarktes in Tirol ist es den Brüdern Markus und Thomas Ehammer gelungen, sich mit ihren Käsekreationen zu etablieren. Regionalität, Vielfalt und ein durchdachtes Branding spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Der seit 1654 bestehende Rehaberhof in Hopfgarten ist die Heimat der Brüder Markus und Thomas Ehammer. Seit Oktober 2017 produzieren sie hier unter dem Namen „Milchbuben“ hochwertige Bio-Heumilchprodukte. Dieser Weg war jedoch nicht von langer Hand geplant, sondern entstand eher spontan. „Ich habe die Idee eingebracht und konnte meinen Bruder schnell dafür begeistern“, erinnert sich der gelernte Käsespezialist Markus.
Erfolg trotz Marktsättigung
Von Anfang an war den Brüdern klar, dass sie sich von der Milchproduktion abwenden und sich ganz auf die Käseherstellung konzentrieren wollten. Obwohl der heimische Markt aufgrund der Vielzahl an landwirtschaftlichen Betrieben umkämpft ist, sieht Markus Ehammer dennoch Chancen für ein kooperatives Miteinander unter den kleinen ProduzentInnen. „Unsere Konkurrenz sind nicht die klein strukturierten Landwirtschaften, sondern die mit niedrigen Preisen agierende Industrie, gegen die wir nicht ankommen können“, meint er. Deshalb setzen die Milchbuben auf eine Zielgruppe, die Qualität, Regionalität und die Unterstützung der lokalen Wirtschaft schätzt. Rund 60 Prozent ihrer Produkte liefern sie an kleinere Kunden in Tirol, doch auch Biohändler in Deutschland und Österreich gehören zu ihren Abnehmern. Zudem haben sie sich auf die Herstellung von Weichkäse spezialisiert, der hierzulande vergleichsweise wenig vertreten ist.
Laufend experimentieren die Brüder mit neuen Zutaten, um neben den traditionellen Tiroler Klassikern auch ausgefallene Käseprodukte ins Sortiment aufnehmen zu können.
Kreationen für Feinschmecker
Mit ihren Käseprodukten möchten die Brüder aber nicht nur traditionelle Kunden ansprechen, sondern auch die anspruchsvollen Gaumen von FeinschmeckerInnen. Ihr Sortiment umfasst hauptsächlich verschiedene Camembert- und Brie-Varianten. „Getüftelt wird aber immer. Neben unseren klassischen Sorten, die typisch für Tirol sind, entwickeln wir laufend neue, ausgefallenere und intensivere Varianten“, erklärt Markus Ehammer. Dabei testen sie ungewöhnliche Zutaten wie Steinpilze, Schnittlauch, Kürbiscreme, Chili oder Pistazien.
Tradition trifft Moderne
Den Brüdern ist es ein großes Anliegen, die traditionellen Werte des historischen Hofes zu bewahren und gleichzeitig in die Gegenwart zu übertragen. Dies spiegelt sich auch in ihrem Marktauftritt wider. Von Anfang an haben sie gezielt in ihr Branding investiert. „Wir haben uns bewusst für ein zeitgemäßes Erscheinungsbild entschieden, um auch jüngere Generationen anzusprechen. Unser Motto ‚Käse kann echt cool sein‘ soll in allen Aspekten unseres Markenauftritts spürbar sein“, meint der Landwirt.
