Experten sind sicher
So gelingt die Energiewende im Alpenraum
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So gelingt die Energiewende im Alpenraum
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Am 14. Oktober fand das erste Alpen-Energieforum in Innsbruck statt. Experten gingen dabei der Frage nach, wie die Energiewende im Alpenraum gelingen kann. Dass sie passieren muss, stand außer Frage.
Wir schaffen die Energiewende in Tirol, weil …
„… wir Tiroler einen sturen Kopf haben. Was wir uns vornehmen, setzen wir auch um." -Max Kloger, Präsident der Industriellenvereinigung Tirol
„… wir unsere Autonomie lieben und weil es nicht nur um Klimaschutz geht, sondern auch um Wirtschaft, Arbeitsplätze und Wertschöpfung im eigenen Land. Wenn wir uns diese Karotte immer vor Augen halten, dann schaffen wir das." - Rupert Ebenbichler, Geschäftsführer der Energieagentur Tirol
„… wir vor rund 150 Jahren bereits die industrielle Revolution geschafft haben und somit auch dieses Projekt meistern können." - Alexander Speckle, Vorstandsdirektor Tiwag
„… wir zu den reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung gehören und dadurch den Auftrag haben, mehr zu tun als andere. Mit unserer Verbundenheit zu Tourismus und Industrie haben wir auch gar keine andere Wahl." - Marcel Huber, Geschäftsführer von Syncraft
„… das einfach sein muss, ansonsten gibt’s viele Kollateralschäden. Dabei sind Vernetzungen und Partnerschaft wichtig, ohne die wir es nicht schaffen werden." - Georg Kaser, Glaziologe und Klimaforscher
„… uns allen unser Landl am Herzen liegt. Dafür müssen wir weiter im Dialog bleiben, uns austauschen und einander zuhören." - Clemens Matt, Generalsekretär des Österreichischen Alpenvereins
Konkrete Maßnahmen
Natürlich wurden beim ersten Alpen-Energieforum auch konkrete Maßnahmen diskutiert. Schließlich ist Klimaneutralität für die heimische Wirtschaft von fundamentaler Bedeutung. Das Ziel: Bis 2050 soll Tirol unabhängig von fossilen Energieträgern sein.
Um Tirol klimaneutral zu machen, führt – wenig überraschend – kein Weg an erneuerbaren Energieträgern vorbei. Max Kloger, Präsident der Industriellenvereinigung Tirol, ist sich sicher, dass der nur ohne ein Entweder-oder-Denken möglich sei: „Wenn wir die Tiroler Industrie erfolgreich dekarbonisieren wollen, müssen wir Strom aus allen verfügbaren Energiequellen gewinnen – sei es aus Sonne, Wind oder Wasserkraft.“ Besonders die Kombination der verschiedenen Energieformen sei entscheidend. Deshalb soll vor allem die Wasserkraft in Tirol gemeinsam mit anderen Ökoenergien die Basis für eine stabile Energiezukunft bilden. Als unverzichtbares Rückgrat der regionalen Stromversorgung liefert sie nicht nur nachhaltig erzeugten Strom, sondern spielt auch als Speichertechnologie eine Schlüsselrolle.
Pumpspeicherkraftwerke als Schlüsseltechnologie
Insbesondere Pumpspeicherkraftwerke seien dabei von zentraler Bedeutung, wie auch Gerald Zenz, Professor für Wasserbau und -wirtschaft an der Universität Graz, hervorhebt. Die speziellen Wasserkraftwerke ermöglichen es, überschüssige Energie aus Quellen wie Wind und Sonne zu speichern und bei Bedarf abzurufen. Dadurch kann die Energieversorgung stabilisiert und gleichzeitig flexibler gestaltet werden – ein entscheidender Vorteil für die Industrie aber auch für private Haushalte.