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Psychische Gesundheit

So können Führungskräfte helfen

Die WHO geht davon aus, dass nahezu jede dritte Person im Laufe ihres Lebens von zumindest einer psychischen Krankheit betroffen ist.
Psychische Gesundheit

So können Führungskräfte helfen

Die WHO geht davon aus, dass nahezu jede dritte Person im Laufe ihres Lebens von zumindest einer psychischen Krankheit betroffen ist.

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Psychische Erkrankungen wie Burn-out beeinträchtigen das Leben vieler Menschen, sind aber in zahlreichen Bereichen nach wie vor ein Tabu. Für Unternehmen lohnt es sich jedoch – auch aus wirtschaftlicher Sicht – das Thema genauer unter die Lupe zu nehmen.  

Psychische Erkrankungen sind nach Angaben von Statistik Austria die zweithäufigste Ursache für Krankenstände – direkt nach Tumorerkrankungen. Für Betriebe ist es daher entscheidend, nicht nur die körperliche, sondern auch die seelische Gesundheit ihrer MitarbeiterInnen im Blick zu behalten. Besonders Führungskräfte stehen hier aber oft vor Herausforderungen.

„Bei einer blutenden Wunde ist sofort klar, dass gehandelt werden muss. Seelische Verletzungen hingegen sind meist nicht so offensichtlich und werden von den Betroffenen oft vertuscht“, beschreibt Manuela Pillei-Schenner die Problematik. Doch gerade hier besteht Handlungsbedarf, um das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu sichern und Langzeitausfälle zu reduzieren. Aus diesem Grund engagiert sie sich beim Projekt „Erste Hilfe für die Seele“ von Pro Mente Tirol, bei dem die TeilnehmerInnen lernen, psychische Krisen zu erkennen und den Betroffenen Unterstützung zu bieten.

Erste Hilfe in 5 Schritten

Die erste Herausforderung besteht darin, eine Krise überhaupt zu erkennen. „Es gibt bestimmte Anzeichen, die Betroffene häufig zeigen. Wenn ein Mitarbeitender auffällig oft gereizt, verzweifelt, antriebslos oder traurig wirkt, sollte das für ManagerInnen ein deutliches Warnsignal sein“, veranschaulicht die Expertin.

Die nächste Hürde besteht darin, die Situation anzusprechen. Viele sind unsicher, wie weit sie gehen können, ohne die Privatsphäre zu verletzen. Dennoch gilt: „Es ist wichtig, die Situation offen anzusprechen – Schweigen ist keine Lösung.“

Die Psychologin empfiehlt dafür das fünfstufige ROGER-Modell:

  • Reagiere: ansprechen, einschätzen, beistehen
  • Offen und unvoreingenommen zuhören und kommunizieren
  • Gib Unterstützung und Information
  • Ermutige zu professioneller Hilfe
  • Reaktiviere Ressourcen

Präventive Maßnahmen

Um ernsthafte Probleme von vornherein zu vermeiden, rät Pillei-Schenner Unternehmen, die psychische Gesundheit ebenso ernst zu nehmen wie körperliche Erkrankungen: „Es ist entscheidend, eine Umgebung zu schaffen, in der frühzeitig über solche Themen gesprochen und bei Bedarf eingegriffen werden kann.“ Denn in der Regel vergehen fünf bis zehn Jahre, bis eine psychische Erkrankung adäquat behandelt wird.

Manuela-Piller-SchennerfcDieFotografen

Dr. Manuela Pillei-Schenner ist Klinische- und Gesundheitspsychologin, Pädagogin und Leiterin des Projekts „Erste Hilfe für die Seele“. 

 

Zahlen, Daten, Fakten

  • Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankt einer von 15 Menschen pro Jahr an einer schweren Depression.
  • Die WHO geht davon aus, dass nahezu jede dritte Person im Laufe ihres Lebens von zumindest einer psychischen Krankheit betroffen ist.
  • In Österreich gibt es dreimal so viele Suizidopfer wie Verkehrstote.

 

Hilfsangebote in Tirol:

  • Psychosoziale Zentren Tirol (PSZ Tirol)
    Erst-Anlaufstelle für Menschen in psychischen Krisen
  • Klinik Innsbruck
  • Landeskrankenhaus Hall
  • Pro Mente Tirol
25. März 2025 | AutorIn: Anna Füreder | Foto: Shutterstock

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