Standort in Innsbruck geschlossen – Zukunft der Filialen im Kaufhaus Tyrol und Sillpark ungewiss
Die internationale Kaffeehauskette Starbucks reduziert offenbar ihre Präsenz in Tirol. Der Standort in der Innsbrucker Altstadt, Herzog-Friedrich-Straße, wurde kürzlich geschlossen. Auch die Filialen im Kaufhaus Tyrol und im Sillpark Einkaufszentrum stehen offenbar auf dem Prüfstand. Gleichzeitig kämpft Starbucks weltweit mit Umsatzrückgängen und kündigte umfangreiche Standortschließungen in Europa an – auch in Österreich.
Noch Anfang 2024 hatte das Unternehmen Pläne zur Expansion in Zentraleuropa verkündet. Doch nun scheint sich ein Strategiewechsel abzuzeichnen: Die Schließung des innerstädtischen Standorts in Innsbruck ist ein erstes sichtbares Signal. Insider deuten darauf hin, dass auch die übrigen beiden Innsbrucker Filialen – im Einkaufszentrum Sillpark (eröffnet im April 2024) und im Kaufhaus Tyrol (seit Mitte 2024 in Betrieb) – mittelfristig betroffen sein könnten.
Offizielle Stellungnahmen zu einzelnen österreichischen Standorten gibt Starbucks derzeit nicht ab. Die Entwicklungen passen jedoch in ein größeres Muster, das sich auch international beobachten lässt.
Globaler Gegenwind: Warum Starbucks Standorte schließt
Starbucks steht weltweit unter wirtschaftlichem Druck. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 meldete der Konzern einen Rückgang der globalen Same-Store-Sales um 2 %, den sechsten Rückgang in Folge. Der operative Gewinn sank im internationalen Segment, obwohl der Umsatz leicht auf rund 1,9 Milliarden Dollar stieg. Die operative Marge ging von 15,6 % auf 13,6 % zurück – ein klares Signal für steigende Kosten und sinkende Effizienz.
Besonders herausfordernd ist die Lage in Nordamerika, dem Hauptmarkt des Unternehmens. Hier verzeichnete Starbucks einen Gewinnrückgang von über 400 Millionen US-Dollar im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Kontext leitete CEO Brian Niccol, der seit Herbst 2024 im Amt ist, einen groß angelegten Strategiewechsel ein.
Restrukturierung: Schließungen auch in Europa und Österreich
Im Rahmen des sogenannten „Back to Starbucks“-Programms kündigte das Unternehmen im September 2025 an, weltweit bis zu 900 Stellen im Konzernbereich abzubauen und eine Vielzahl von Standorten zu schließen – auch in Europa. Genannt wurden unter anderem Großbritannien, die Schweiz und Österreich.
Als Kriterien für Standortschließungen nennt Starbucks wirtschaftliche Rentabilität, lokale Marktentwicklung und Mietverhältnisse. Der Rückzug betrifft primär kleinere Märkte mit geringerem Wachstumspotenzial – darunter offenbar auch Tirol.
Österreich ist für Starbucks ein eher kleiner Markt mit wenigen Filialen außerhalb Wiens. In wirtschaftlich angespannten Zeiten liegt es nahe, dass Regionen wie Innsbruck zuerst von Anpassungen betroffen sind.
Innsbruck im Fokus: Was bedeutet das für Tirol?
Die Schließung des Starbucks in der Herzog-Friedrich-Straße war offenbar nur der erste Schritt. Auch die Filialen im Sillpark Einkaufszentrum sowie im Kaufhaus Tyrol könnten mittelfristig folgen. Damit wäre Innsbruck – und damit Tirol – möglicherweise bald ganz ohne Starbucks-Präsenz.
Für eine Stadt mit hohem Tourismusanteil und junger Zielgruppe wäre das ein bemerkenswerter Rückzug. Gleichzeitig zeigt die globale Lage von Starbucks, dass der Konzern seine Kräfte bündeln und nur noch auf wirtschaftlich starke Standorte setzen will – primär in Großstädten mit hohem Umsatzpotenzial.
Fazit: Starbucks steht in Tirol vor dem Rückzug
Die Schließung des Standorts in der Herzog-Friedrich-Straße und die unklare Zukunft der Filialen im Kaufhaus Tyrol und im Sillpark lassen nur einen Schluss zu: Starbucks überdenkt seine Tirol-Strategie grundlegend. Der globale Konzernumbau, sinkende Margen und eine Fokussierung auf Kerngeschäfte führen offenbar auch in Österreich zu sichtbaren Veränderungen.
Wer wissen will, wie es mit Starbucks in Tirol weitergeht, sollte regelmäßig die offiziellen Mitteilungen auf about.starbucks.com und investor.starbucks.com verfolgen. Eine offizielle Liste betroffener Standorte gibt es bislang nicht – doch die Signale aus Innsbruck sprechen eine klare Sprache.
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