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Südtiroler Industriedrucker-Hersteller Durst stärkt Standorte

Durst-Vorstandschef Christoph Gamper erweitert in Brixen und plant neue Jobs in Lienz.

Südtiroler Industriedrucker-Hersteller Durst stärkt Standorte

Durst-Vorstandschef Christoph Gamper erweitert in Brixen und plant neue Jobs in Lienz.

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Der Industriedrucker-Hersteller Durst mit Sitz in Brixen wächst wieder kräftig und erweitert seine Produktion. Die Südtiroler Zentrale wird aktuell um 5000 Quadratmeter Produktionsfläche erweitert. Am Standort in Lienz, dem zweiten Produktionswerk der Durst Gruppe, soll der Mitarbeiterstand bei Entwicklung und Produktion um rund zehn Prozent aufgestockt werden. Im Osttiroler Werk wurde im Bereich der Software zuletzt intensiv investiert. Und in Kufstein wird das dort beheimatete Kompetenzzentrum für Textildruck verstärkt. Das kündigte Durst-Vorstandschef Christoph Gamper an.

Der Südtiroler Industriedrucker-Hersteller Durst legt nach Pandemie-Delle kräftig zu und stärkt Standorte.

Durst beschäftigt insgesamt rund 880 Mitarbeiter weltweit, davon 248 in Lienz und Kufstein sowie 341 in Brixen. Das Unternehmen produziert Drucker für Industriebetriebe, die damit unter anderem großformatige Werbemedien, Textilien, Fliesen oder Verpackungen bedrucken. Das Portfolio umfasst Druckersysteme, Tinten, Software und Dienstleistungen. Ein wachsendes Geschäftsfeld ist der 3D-Druck u. a. für die Luftfahrt und Autoindustrie.

Im Vorjahr ist Durst stark gewachsen, nachdem die Pandemie dem Unternehmen 2020 einen Dämpfer versetzt hatte. Damals schrumpfte der konsolidierte Umsatz auf 204 Mio. Euro (2019 waren es noch 240 Mio. Euro). 2021 stieg der Gruppenumsatz nach vorläufigen Zahlen auf rund 260 Mio. Euro.

Gelungen sei das durch eine Anpassung der Strategie und Investitionen sowie Produkt-Weiterentwicklungen, erklärte Gamper. Für Schwierigkeiten sorgten allerdings auch bei Durst Lieferketten-Probleme, Reiserestriktionen und Quarantänen. Gampers Pläne für die nächsten Jahre sind ambitioniert: „Für 2022 haben wir uns einiges vorgenommen – wir möchten nochmals konsolidiert um über 20 Prozent wachsen.“ Danach soll es in ähnlichem Tempo weitergehen. 2025 werden mehr als 400 Mio. Euro Umsatz angepeilt.

Im Vorjahr hat Durst in seinem wichtigen Markt USA expandiert und eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen Vanguard Digital Printing Systems übernommen. Die Firma baut Drucker für Firmen, die damit u. a. Schilder und Innendekorationen bedrucken. Im Frühling wird Vanguard auch in Europa starten. Die Fertigung, Vermarktung und Distribution wird im erweiterten Firmensitz in Brixen angesiedelt. Auch zwei weitere neue Durst-Firmen und der hauseigene Dienstleister für 3D-Druck werden dort einziehen.

Die Pandemie hat auch in der Drucker-Welt einiges neu geordnet. So werden Textilien wieder vermehrt in jenen Märkten bedruckt, in denen sie auch verkauft werden. Gefragt sind daher zunehmend nicht nur Riesendrucker für Pakistan oder Indien, sondern auch kleinere und umweltschonende Geräte, erzählte Gamper. Solche neuen Tintensysteme für den Textilbereich werden in den Laboren Lienz und Brixen entwickelt, die Maschinen und Prozessentwicklung kommen aus Kufstein. Die Produktion wird ab Mitte des Jahres in Brixen beginnen, mit Zulieferteilen aus Lienz. Der Vertrieb ist weltweit geplant und soll zu einem guten Teil über die eigenen Töchter geschehen.

Durst hat 24 Tochterfirmen in Europa, Australien, Amerika und Asien. Für digitale Verpackungssysteme betreibt das Unternehmen eine Gemeinschaftsfirma mit dem deutschen Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer. Diese hat ein Customer Excellence Center in Lienz und wird dort auch eine eigene GmbH gründen.

Viel Forschung wird bei Durst auch zum Thema Nachhaltigkeit betrieben. Gelungen sei es bereits, Tinten zu entwickeln, die keine Schadstoffe mehr beinhalten. Nachhaltiges Wachstum sei das erklärte Ziel der Gruppe. Allerdings räumt Gamper ein: „Auch bei uns gibt’s da viel Luft nach oben.“ Ein wichtiges Thema bleibt die Überverpackung von Waren.

15. Januar 2022 | AutorIn: TT/Nina Werlberger | Foto: Axel Griesch

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