Die Teuerung hat im abgeschlossen Geschäftsjahr 2022 bei der NEUE HEIMAT TIROL (NHT) erstmals ihre Spuren hinterlassen. Während kostenseitig das Gesamtbauvolumen auf 133,3 Mio. Euro (2021: 122,2 Mio.) anstieg, gab es bei den fertiggestellten Wohnungen ein deutliches Minus. 2022 wurden 434 Wohnungen übergeben. Das ist gegenüber dem Vorjahr mit 643 Wohnungen ein Rückgang von rund einem Drittel. Aufgrund der gestiegenen Kosten konnten auch weniger Projekte gestartet werden. „Die Pipeline im leistbaren Wohnbau ist ins Stocken geraten“, so NHT-Geschäftsführer Hannes Gschwentner.
Mit 20.496 verwalteten Wohnungen in 119 Tiroler Gemeinden ist die NHT trotzdem noch immer die klare Nummer 1. Anhaltend ist der Trend zum Eigentum. Hier wurden zuletzt mehrere Projekte umgesetzt. Aktuell befinden sich 128 Eigentumswohnungen in Bau. „Wir füllen hier eine Lücke, nachdem sich viele gewerbliche Bauträger vorübergehend komplett zurückgezogen haben“, so Hannes Geschwentner, der in den nächsten Monaten nicht mit einer Trendwende rechnet: „Die derzeit hohen Finanzierungskosten für Bauträger und Wohnungswerber sind Gift für den Markt.“
Gestiegene Betriebskosten
Gleichzeitig schlagen die massiven Preissteigerungen bei Energie und Co. bei den NHT-Bestandsanlagen voll durch. Kürzlich gingen die neuen Vorschreibungen raus. „Wir müssen die monatlichen Akontierungen nach oben korrigieren, damit es bei der Jahresabrechnung nicht zu einer bösen Überraschung kommt“, informiert der kaufmännische NHT-Geschäftsführer Markus Pollo und hält gleichzeitig fest: „Die NHT reicht die Kostensteigerungen nur weiter. Wir unterliegen dem Kostendeckungsprinzip, haben unsere eigenen Verwaltungskosten sogar eingefroren, um unsere Mieter:innen nicht zusätzlich zu belasten.“
Tatsächlich konnte der Aufwand pro verwalteter Einheit gegenüber dem Vorjahr sogar um ein Viertel gesenkt werden. Insgesamt stiegen die Mieten im letzten Jahr aber auf mittlerweile 10,32 Euro pro m² (2021: 8,76 EUR). Markus Pollo: „Das Land Tirol bietet hier über die Wohnbeihilfe, dem Heizkostenzuschuss sowie weiterer finanzieller Unterstützungen eine Hilfestellung, die für viele unserer Kund:innen auch dringend notwendig ist. Die Anfragen sind in den letzten Monaten enorm gestiegen. Wir helfen und vermitteln auch hier gerne weiter.“
Großprojekt vor Fertigstellung
Ein urbanes Leuchtturmprojekt der NHT für leistbares Wohnen in der Landeshauptstadt Innsbruck ist unterdessen kurz vor der Fertigstellung: Im Zuge der Modernisierung der alten Südtiroler Siedlung im Pradler Saggen wird ein Wohnturm für Studentisches Wohnen mit insgesamt 38 Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen und attraktiven Gemeinschaftsräumen wie Fitnessraum, Relaxlounge oder Bücherei und Dachterrasse errichtet. „Die monatliche Miete beträgt im Durchschnitt ca. 380 Euro brutto warm inkl. Grundausstattung und ist eine echte Ansage“, sind die beiden NHT-Geschäftsführer überzeugt. Die Fertigstellung und Übergabe ist für Ende September und damit vor Beginn des neuen Semesters geplant.