Alle Jahre wieder heißt es nicht nur zu Weihnachten, sondern auch davor, wenn die sieben Christkindlmärkte der Gruppe „Advent in Tirol“ das Warten aufs Christkind stimmungsvoll begleiten. Coronabedingt wurden einige der Märkte, die fernab von Kitsch und Konsum Tradition und Brauchtum in den Mittelpunkt stellen, in den vergangenen beiden Jahren abgesagt oder verkürzt abgehalten. Heuer konnten die Weihnachtsmärkte in Innsbruck, Hall in Tirol, Kufstein, Rattenberg, Seefeld, St. Johann in Tirol und am Achensee wieder in gewohntem Umfang aufsperren – der Besucherandrang war enorm.
„Wir hatten nicht nur einen fulminanten Start mit hoher Besucherfrequenz im November, auch die abschließende Gesamtbilanz fällt sehr positiv aus“, so Robert Neuner, Geschäftsführer der Bergweihnacht Innsbruck, die bis zum 6. Januar 2023 geöffnet war. „Im Advent besuchten viele Einheimische und auffallend viele Italiener unsere Christkindlmärkte, letztere kamen auch nach Weihnachten noch zahlreich. Neben den Italienern reichte der internationale Gäste-Mix bis zum letzten Tag auch von Schweizern über Deutsche bis hin zu Amerikanern.“ Mindestens gleich viele bis zum Teil sogar wesentlich mehr Besucherinnen und Besucher als beim letzten Mal verzeichneten auch die Weihnachtsmärkte in Hall in Tirol, Kufstein, Rattenberg, Seefeld, St. Johann in Tirol und am Achensee.
Heimische Produkte und Qualität besonders gefragt
Auch das Konsumverhalten war heuer sehr gut. „Die Besucher haben sich einfach darüber gefreut, dass das Bummeln durch die Marktstände und ein Zusammenkommen in weihnachtlich dekoriertem und beleuchtetem Ambiente wieder möglich waren“, so Neuner. Besonders gefragt seien dieses Mal neben Tiroler Spezialitäten auch regionale Qualitätsprodukte gewesen. „Auffallend gut angekommen sind Kunsthandwerk und Waren, die Einheimische selbst und im Land herstellen“, erklärt Michael Gsaller, Geschäftsführer des Stadtmarketings in Hall. „Besucher schätzen das Authentische, Echte und Qualitätsvolle immer mehr. Das geht sogar so weit, dass sich Produkte, deren Hersteller auch selbst hinter den Verkaufsständen stehen, zum Teil noch besser verkaufen als andere.“
Kunsthandwerk stand auch in Innsbruck im Mittelpunkt. Die Bergweihnacht Innsbruck führte erstmals eine Kooperation mit der Tiroler Wirtschaftskammer durch, die es 18 Handwerkskünstlern ermöglichte, sich Stände tageweise zu teilen. Erfreulich fiel auch die Bilanz der Kaufleute aus, deren Geschäfte sich in unmittelbarer Nähe der Christkindlmärkte von "Advent in Tirol" befinden. Sehr gut angenommen wurden dieses Mal auch wieder Rahmenprogramme der Weihnachtsmärkte, die in den vergangenen Jahren kaum bis gar nicht möglich waren.
Organisation und Personal als Herausforderung
Als Herausforderungen nannten die Veranstalter der erstmalig nach Corona wieder in gewohntem Umfang stattfindenden Christkindlmärkte die nicht immer einfache Organisation im Vorfeld. „Wir mussten beispielsweise feststellen, dass es manche Lieferanten nicht mehr gab und auch kein Ersatz für sie zu finden war“, sagt Gsaller. In Innsbruck gestaltete sich mitunter auch die Personalplanung als herausfordernd. „Wir haben gesehen, dass wir künftig mehr Personal für unsere Märkte brauchen, da die Bereitschaft, Vollzeit zu arbeiten, zugunsten der Work-Life-Balance abgenommen hat“, so Neuner.