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Gruseln mit Preiszettel

Tiroler geben heuer mehr für Halloween aus

Gruseln mit Preiszettel

Tiroler geben heuer mehr für Halloween aus

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Obwohl viele unter der Inflation ächzen, boomt das Halloween-Geschäft derzeit in Tirol. Mit durchschnittlich 84 Euro pro Person liegt die Kauflaune deutlich über dem Bundesschnitt.

Wer dieser Tage durch Tirols Supermärkte und Dekoabteilungen streift, merkt schnell: Kürbisse, Masken und Spinnennetze sind allgegenwärtig. Halloween ist mittlerweile auch in Tirol angekommen – und das trotz (oder vielleicht sogar wegen?) der wirtschaftlich trüben Zeiten. Laut aktuellem Consumer Check des Handelsverbandes planen heuer immerhin ganze zwei Drittel der ÖsterreicherInnen spezielle Einkäufe zum Gruselfest. Im Schnitt werden dabei 74 Euro pro Person ausgegeben. Dabei handelt es sich um einen Anstieg um satte 19 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für TirolerInnen und VorarlbergerInnen liegt dieser Wert mit durchschnittlich 84 Euro sogar deutlich höher. Nur in Oberösterreich und Salzburg greift man mit 89 Euro noch tiefer in die Tasche. Das westliche Österreich zeigt sich damit auffällig konsumfreudig.

Gruselfest mit Wirtschaftskraft

Halloween hat sich zwischen Schulbeginn und Weihnachtsgeschäft zu einem wichtigen Umsatztreiber entwickelt. Besonders spürbar ist das im Tiroler Einzelhandel, wo vor allem Lebensmittelmärkte, Drogerien und Deko-Geschäfte profitieren: 51 Prozent der Befragten kaufen Süßigkeiten, 32 Prozent Kürbisse und 31 Prozent Snacks. Ein knappes Drittel investiert in Dekoration, knapp ein Fünftel in Kostüme und Getränke. Doch der regionale Handel entdeckt auch zunehmend neue Wege, um das Gruselfest für Einheimische und Touristen gleichermaßen mit dem bekannten Tiroler Charme zu verbinden. So verkaufen lokale Bäckereien etwa spezielles Halloween-Gebäck, während zahlreiche Bars in den Städten zu Mottopartys einladen. Auf dem Land dekorieren selbst kleinere traditionelle Dorfläden ihre Auslagen mit dem gruselig-gemütlichen Kürbislicht.

Zwischen Kommerz und Kulturwandel

Trotz dieser augenscheinlichen Beliebtheit von Halloween, polarisiert das Fest vor allem unter den älteren Generationen. Sie bemängeln hauptsächlich die Kommerzialisierung eines Festes ohne kulturelle Verankerung im Land. Die jüngeren Generationen hingegen zeigen sich vom Zauber – oder vielmehr Schrecken – des 31. Oktober angezogen. Für die Generation Z gehören Partys, Filmabende und Verkleidungen zum natürlichen Programm. Millennials wiederum kaufen vor allem Süßigkeiten für die Kinder, die mit dem Schlachtruf „Süßes oder Saures!“ durch die Nachbarschaft ziehen.

Konsum als Ventil

Wirtschaftlich gesehen, wirkt der Anstieg der Halloween-Ausgaben paradox: Auf der einen Seite dämpft die Inflation die Kauflust, auf der anderen Seite wächst die Bereitschaft, für Kostüme, Kürbisse und Deko Geld auszugeben. Allerdings besteht darin nicht unbedingt ein Widerspruch. Kleine Ausgaben, die kurzfristig Freude bereiten, gewinnen bekanntlich gerade in unsicheren Zeiten an Bedeutung. Die Möglichkeit, trotz der Krisenstimmung ein bisschen Spaß zu haben, stellt ein psychologisches Phänomen dar, das gemeinhin auch als „Lippenstift-Effekt“ bekannt ist: Je schwieriger die wirtschaftlichen Umstände, desto stärker greifen VerbraucherInnen zu kleinen ‚Luxusartikeln‘, anstatt große Käufe zu tätigen. Halloween feiert in Tirol also derzeit Hochkonjunktur, weil es sich letztlich mit Kürbis und Kostüm in ernsten Zeiten besser feiern lässt.

30. Oktober 2025 | AutorIn: Isabella Walser-Bürgler | Foto: AI generated

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