Mit dem 31. Oktober fand die diesjährige Sommersaison ihren Abschluss. Trotz herausfordernder Rahmenbedingungen konnte der Tourismus in Tirol bei Ankünften, Nächtigungen und Wertschöpfung ein Plus im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. Auch das abgeschlossene Tourismusjahr zieht eine positive Bilanz.
Tirol bleibt als Urlaubsziel weiterhin hoch im Kurs, wie die Zahlen der vergangenen Sommersaison verdeutlichen: Mit 6,3 Millionen Gästeankünften im Zeitraum von Mai bis Oktober 2023 verzeichnete die Region einen Anstieg um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Übernachtungen stiegen um 1,5 Prozent auf 22,8 Millionen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist leicht gesunken und beträgt nun 3,6 Tage (minus 0,1 Tag).
„Das Wachstum bei Ankünften und Nächtigungen ist erfreulich, zumal die Rahmenbedingungen insbesondere aufgrund der massiven Teuerung alles andere als einfach waren“, kommentiert Tirols Tourismuslandesrat Mario Gerber die touristische Sommerbilanz. „Viel wichtiger als das quantitative Ergebnis ist uns allerdings die wirtschaftliche Entwicklung. Die Wertschöpfung beträgt nach einer Berechnung des MCI Tourismus 2,4 Milliarden Euro, was einem inflationsbereinigten Wachstum gegenüber dem Vorjahr von 1,9 Prozent entspricht“, so Gerber. Gleichzeitig birgt der Sommer noch weiteres Potenzial, wie der Vergleich der durchschnittlichen Tagesausgaben von Tirols Urlaubsgästen verdeutlicht. Während diese im Winter durchschnittlich 212 Euro pro Tag ausgeben, belaufen sich die Ausgaben der Sommergäste auf 154 Euro. Um dieses Potenzial zu erschließen, gilt es, sich weiterhin konsequent in Richtung Qualität zu entwickeln.
Langfristig weniger Betten und höhere Auslastung
Das Nächtigungsergebnis des diesjährigen Sommers ist das beste seit 1992, als Tirols Tourismus 23,4 Millionen Übernachtungen verzeichnete. „Und das trotz eines deutlichen Rückgangs bei den Betten“, wie Tirol Werbung-Geschäftsführerin Karin Seiler betont. „Die Bettenzahl ist in den vergangenen 30 Jahren von 371.000 auf 328.000 gesunken. Das bedeutet ein Wachstum bei der Auslastung.“
Ein stabiles Ergebnis verzeichnete der mit Abstand wichtigste Quellmarkt Deutschland. Mit 13,2 Millionen Nächtigungen konnte ein minimales Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Sommer 2022 erzielt werden. Die weiteren bedeutenden Herkunftsmärkte entwickelten sich unterschiedlich. ÖsterreicherInnen übernachteten in diesem Sommer 2,3 Millionen Mal in Tirol, was einem leichten Minus von 0,9 Prozent entspricht. Hingegen stiegen die Übernachtungen niederländischer Gäste leicht um 1,0 Prozent auf 1,7 Millionen an. Die Übernachtungen Schweizer Gäste blieben mit 1,3 Millionen nahezu konstant und verzeichneten ein geringes Plus von 0,1 Prozent. Somit stammen etwa 81 Prozent der Übernachtungen im Sommer aus den vier wichtigsten Märkten Deutschland, Österreich, Niederlande und der Schweiz. Laut Seiler wird sich daran in der nahen Zukunft nichts ändern: „Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten liegt weiterhin auf dem Nahraum.“
Tourismusjahr: Sommer profitiert bei Gästen, Winter bei Nächtigungen
Mit dem Abschluss der Sommersaison endet auch das Tourismusjahr, das vom 1. November bis zum 31. Oktober dauert. Die Bilanz zeigt im Vergleich zum Vorjahr einen signifikanten Anstieg, da die Wintersaison im Tourismusjahr 2021/22 noch von den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen betroffen war. Die Ankünfte stiegen dementsprechend um 15,4 Prozent auf 12,1 Millionen, während die Übernachtungen um 11,8 Prozent auf 48,5 Millionen zunahmen. Daher ist ein Vergleich mit dem Tourismusjahr 2018/19 (vor Corona) sinnvoll. Im Vergleich dazu verzeichnet das Tourismusjahr 2022/23 einen Rückgang von 2,5 Prozent bei den Ankünften und 2,4 Prozent bei den Nächtigungen.
Im Vergleich zu den 5,8 Millionen Ankünften im Winter 2022/23 weist der Sommer 2023 mit 6,3 Millionen Ankünften einen Anstieg auf. Hingegen zeigt sich bei den Übernachtungen ein gegenläufiges Bild: 22,8 Millionen Übernachtungen im Sommer stehen 25,7 Millionen im Winter gegenüber. Dies spiegelt sich auch in der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Tiroler Gäste wider, die in der vergangenen Wintersaison 4,5 Tage betrug, während sie in der abgelaufenen Sommersaison bei 3,6 Tagen lag. Über das gesamte Tourismusjahr 2022/23 betrachtet blieb dieser Wert mit 4,0 Tagen im Vergleich zum Vorjahr konstant.