Der Versicherer in Innsbruck setzt im Kontext des Klimawandels auf den Einsatz von Holzbau, um eine kühlere Stadt zu schaffen. Die Vorständin der Tiroler Versicherung, Isolde Stieg, freut sich über die zusätzlichen 2000 Quadratmeter Raum und betont, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren eigenen Schreibtisch haben sollen, um sich an ihrem Arbeitsplatz wohlzufühlen.
Der Architekt Conrad Messner vom Büro DIN A4 ist ebenfalls stolz auf das Projekt. Er erklärt, dass sie mit diesem Holzbau ein nachhaltiges Statement mitten in der Stadt setzen wollten. Zunächst gab es Bedenken seitens der Stadtverantwortlichen bezüglich der Begrünung, aber schließlich wurde alles genehmigt. Neben 220 Quadratmetern begrünten Fassaden sind auch 625 Quadratmeter große Dachgärten geplant, um die Umgebung zu kühlen und CO2 aufzunehmen.
Die Firma green4cities, ein Ableger der Boku Wien, wurde für die Begrünung des Gebäudes engagiert. Aus technischen Gründen wurde der Holzbau in Bereiche unterteilt, um mögliche Wasserschäden zu verhindern. Das Erdgeschoss, die Liftschächte, Stiegenhäuser und die Mauern zu den angrenzenden Gebäuden wurden aus Beton gebaut, aus statischen und brandschutztechnischen Gründen. Der Holzbau begann ab dem ersten Obergeschoss und dauerte fünf Monate. Hauptsächlich wurde Baubuche verwendet, da sie eine höhere Festigkeit als Fichte aufweist.
Die Vorstände der Tiroler Versicherung, Isolde Stieg und Franz Mair, freuen sich darüber, ein Bauwerk zu errichten, von dem auch zukünftige Generationen profitieren werden. Sie möchten zeigen, dass Holz als Baumaterial auch im Hochhausbereich erfolgreich eingesetzt werden kann und dass Fassadenbegrünung mit speziellen Töpfen möglich ist. Ihr Ziel ist es, andere dazu zu ermutigen, ähnliche Maßnahmen zur Abkühlung der Innenstadt zu ergreifen.
Im fertigen Bau werden rund 2000 Kubikmeter Holz verbaut sein, was eine Menge CO2 bindet, die dem Ausstoß von 1000 Mittelklassewagen pro Jahr entspricht. Dies ist ein kleiner Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel. Besonderes Augenmerk liegt auf Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer Energien. Die Energieversorgung erfolgt durch die Nutzung von Wärme und Kälte aus dem Grundwasser, und ein Teil des Stroms stammt aus Photovoltaik. Derzeit arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice oder in einem anderen Gebäude. Die neue Zentrale soll im Sommer 2024 fertiggestellt werden und wird auch einen "Changing Place" enthalten, die erste barrierefreie Sanitäranlage in Österreich für Menschen mit Behinderungen.