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Tirols Schutzwälder schützen

Der Wald schützt Tirol und erfüllt wichtige Funktionen - vom Schutz bis hin zur Wasserbevorratung.

Tirols Schutzwälder schützen

Der Wald schützt Tirol und erfüllt wichtige Funktionen - vom Schutz bis hin zur Wasserbevorratung.

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90 Prozent von Tirols Landesfläche liegen im Einzugsgebiet von Wildbächen und Lawinen. Das macht 70 Prozent aller Tiroler Wälder zu Schutzwäldern, die eine wesentliche Funktion erfüllen. Ein Forstgipfel mit zahlreichen AkteurInnen soll diese Woche zur Bewusstseinsbildung darüber beitragen, wie wichtig die Aufarbeitung von Waldschäden ist, um den Wald nachhaltig klimafit zu bewirtschaften.

Rund 70 Prozent der Tiroler Wälder sind Schutzwald. Über 90 Prozent der Landesfläche Tirols liegen in Einzugsgebieten von Wildbächen und Lawinen. Das heißt: Die Wälder, die in Tirol insgesamt einen Flächenanteil von mehr als 40 Prozent einnehmen, stellen einen natürlichen Schutz vor Naturgefahren wie Muren oder Lawinen dar. Schutzwälder sind aber auch zunehmend von großflächigen Störungen wie Sturmwürfen, Schneebrüchen und Lawinenereignissen bedroht – das zeigten auch die Unwetterereignisse der vergangenen Wochen. „Der Klimawandel trägt seinen Teil dazu bei, dass diese Störungen häufiger und kräftiger zum Tragen kommen. Umso wichtiger ist es, auch in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Bedeutung unseres Waldes zu schaffen. Der Tiroler Wald ist gemeinsam mit den Schutzbauten der Wildbach- und Lawinenverbauung unsere wichtigste und günstigste Lebensversicherung. Der Wald schützt Tirol und hilft den Tirolerinnen und Tirolern. Und nun ist es unsere Aufgabe den Wald zu schützen”, sind sich LH Anton Mattle und LHStv Josef Geisler im Vorfeld eines kommende Woche, Donnerstag, stattfindenden Forstgipfels in Innsbruck einig.

Bunte und „aufgeräumte” Wälder

Der Wald ist auch wesentlich für die Wasserbevorratung, die Luftqualität und nicht zuletzt bietet er vielen Menschen Erholungs- und Rückzugsraum. Rund 100 Millionen Tonnen Kohlenstoff sind im Tiroler Wald in Holz, Blättern, Wurzeln und im Waldboden gespeichert. „Wenn Wälder jedoch durch Stürme, Schneebruch oder auch Brände und Schädlinge großflächig zerstört werden, wird der gespeicherte Kohlenstoff bei der Zersetzung des Holzes freigesetzt. Auch deshalb ist es beispielsweise wichtig, Schadholz schnell aufzuarbeiten und mit klimafitten Bäumen aufzuforsten”, erklärt Landesforstdirektor Josef Fuchs, dass die Wälder langfristig bunter – also statt der Fichte auch andere Baumarten wie Nadelbäume oder Laubhölzer zu pflanzen und zu bewirtschaften – und kurzfristig schnellstmöglich aufgeräumt werden müssen. Erste Erfolge aus den vergangenen Jahren gibt es: Der Anteil der Mischbaumarten bei Aufforstungen liegt in Tirol aktuell bereits bei mehr als 50 Prozent. Vor zehn Jahren war es noch ein Drittel.

Gefahr durch Borkenkäfer durch liegenbleibendes Schadholz

Eine weitere Gefahr lauert durch den Borkenkäfer: „Der Borkenkäfer nistet sich im Schadholz ein und kann sich rasend schnell verbreiten”, erklärt der Landesforstdirektor. „Umso wichtiger ist es für uns, dass das in Tirol befindliche Schadholz schnellstmöglich aus den Wäldern geschaffen wird, um den Wald vor einem massiven Borkenkäferbefall zu schützen. In Osttirol stehen wir bereits vor der Herausforderung, dass der Borkenkäfer massive Schäden anrichtet und weit verbreitet ist”, sagt LHStv Geisler. So wurde vonseiten der Tiroler Landesregierung zuletzt die Borkenkäferbekämpfung verstärkt: Die öffentliche Hand stellt heuer 14 Millionen Euro zur Verfügung, um Tirols Wälder vor den Schädlingen zu schützen. Vergangenes Jahr waren es sieben Millionen Euro. Inklusive der Eigenleistung der WaldbesitzerInnen werden heuer somit rund 20 Millionen Euro in die Lebensversicherung Schutzwald investiert.

Waldfläche als natürliche Sicherheitsstruktur schützen und stärken

Die Aufarbeitung von Schadholz läuft auf Hochtouren und muss nun nochmals intensiviert werden. Dahingehend sei der Forstgipfel kommende Woche ein wichtiger Baustein: „Alle relevanten Akteurinnen und Akteure werden auf meine Initiative an einem Tisch sitzen, um schnellstmöglich eine Lösung mit der Unterstützung aller umzusetzen”, sagt LH Mattle, dass es für den Schutz der Tiroler Wälder die Anstrengung vieler benötige: „Das Bewusstsein für die Bedeutung des Waldes ist gestiegen – nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in der Industrie. Gleichzeitig muss uns allen klar sein: Um die bestehenden Schäden aufzuräumen, braucht es eine starke Wurzel bestehend aus verschiedenen Stakeholdern wie Politik, Kammern, Sägeindustrie und vor allem Arbeitskräfte, um mit vereinten Kräften jetzt dem Tiroler Wald zu helfen.” Denn wenn der Wald seiner Funktion nicht mehr nachkommen kann, „geht das nicht nur auf Kosten unserer Sicherheit, sondern stellt auch aus monetärer Sicht eine weitaus höhere Belastung als die nun bevorstehenden Investitionen dar”, erklärt LHStv Geisler.

Der aktuelle Waldbericht (2022) findet sich unter www.tirol.gv.at/umwelt/wald/waldzustand/waldberichte

31. Juli 2023 | AutorIn: top.tirol Redaktion | Foto: Land Tirol/Simon Rainer

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