Welche Rahmenbedingungen braucht es, um eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Politik und Tourismus in Tirol zu ermöglichen?
Ich sehe eine offene Kommunikation und eine regelmäßige Abstimmung zwischen Politik und Tourismuswirtschaft als wesentlich. Dafür habe ich das Dialogformat Ökosystem Tourismus initiiert, um uns zu den wesentlichen Themen der Branche auszutauschen. Denn für eine zukunftsfähige Entwicklung des Tiroler Tourismus braucht es ein gemeinsames Verständnis. Hilfreich für eine funktionierende Zusammenarbeit ist darüber hinaus touristische Erfahrung auf Seiten der Politik. Weiters finde ich die Bewusstseinsbildung der Bevölkerung sehr wichtig. Wir müssen endlich über Mythen und Fakten aufklären und mehr mit der Bevölkerung und besonders mit den kritisch denkenden Menschen in Dialog treten. Tourismus und Wirtschaft gehören in Tirol eng zusammen.
Größer, besser, mehr: Der Tiroler Tourismus hat ordentlich vorgelegt. Wohin führen die nächsten Schritte?
Entscheidend ist das Besser. Uns geht es im Tiroler Tourismus schon längst nicht mehr um ein quantitatives Wachstum, sondern um ein Mehr an Qualität. Daher forcieren wir Initiativen in Richtung Ganzjahrestourismus, einer Verlängerung der Aufenthaltsdauer und einer höheren Wertschöpfung.
Wo befinden wir uns aktuell auf dem Tiroler Weg?
Wir sind gut unterwegs und machen bedeutende Fortschritte. Dazu zählt beispielsweise die Installierung von Nachhaltigkeitskoordinatoren in den Tourismusverbänden. Derzeit läuft dort eine Analyse, wo sie beim Thema Nachhaltigkeit konkret stehen. Auch die Neuaufstellung der Tirol Werbung trägt zur Umsetzung des Tiroler Wegs bei. Das mit Anfang 2023 gestartete Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit bearbeitet strategisch bedeutende Themen wie Mobilität oder Arbeitskräfte. Das ebenfalls neue Future Lab beschäftigt sich mit Fragen, die für Tirols Tourismus und seine zukünftige Ausrichtung mittel- bis langfristig von Belang sind – unter anderem wie wir mit der klimatischen Verknappung von Schnee umgehen.
Wo werden Sie dieses Jahr Urlaub machen?
Ehrlich gesagt verbringe ich meinen Urlaub am liebsten mit meiner Familie in Tirol in unseren hochwertigen Familienbetrieben, sozusagen nach meinem Wechsel in die Politik bei meinen Ex-Kollegen! Das hilft mir Kraft zu tanken und neue Ideen zu sammeln. Und wenn es die Zeit zulässt, versuche ich einmal im Jahr mit meiner Frau und meinen Kindern ans Meer zu kommen.
Zur Person:
Mario Gerber ist in der Privatwirtschaft als Hotelier und Unternehmer tätig. Zudem engagiert er sich schon lange politisch und bekleidet seit 2021 das Amt des Vorsitzenden des Tyrol Tourism Boards. Seit 2022 ist er zudem Landesrat für Wirtschaft, Tourismus und Digitalisierung.