Mehr Umsatz, mehr Mitarbeiter und (noch) volle Auftragsbücher. Die aktuelle Situation könnte in der Unterberger Gruppe kaum besser sein und trotzdem wappnet man sich für stürmische Zeiten.
Mit knapp 800 Mitarbeitern erwirtschaftete die Unterberger Gruppe im abgelaufenen Jahr rund 450 Millionen Euro Umsatz – ein neuer Rekordwert.
„Von September 2022 bis jetzt konnten wir den Umsatz nochmals um 14 Prozent steigern“, erklärt Dieter Unterberger anlässlich eines Pressegespräches in der Kufsteiner Zentrale. Die Auftragsbücher seien (noch) voll, die Auftragslage noch einmal gestiegen und das alles bei deutlich spürbar höheren Herausforderungen.
Auto, Immobilien, Beteiligungen
1976 gründeten Helga und Fritz Unterberger in Kufstein ein kleines Autohaus mit sechs Mitarbeitern. Heute sind es exakt 796 Mitarbeiter, 20 Automobilbetriebe, eine Immobilienfirma und zahlreiche Beteiligungen- allein im letzten Jahr kamen fünf neue hinzu.
„Die letzten Jahre waren geprägt von Wachstum und hoher Nachfrage“, beschreibt Florian Unterberger, GF des Immobilienbereiches und meint weiter: „die Rahmenbedingungen haben sich enorm verändert. Gestiegene Zinsen und die eingeschränkte Kreditvergabe lässt die Nachfrage nach Wohnungen stark zurückgehen, es herrscht allgemein Ratlosigkeit, wohin sich der Markt entwickelt“.
Hinzu kommt eine starke Beeinflussung des Marktes durch Raumordnungsverträge der Gemeinden. Er, Unterberger, rechne aber mit einer Stabilisierung der Baukosten, sowie der Grundstückspreise.
Noch gut entwickelt sich derzeit das Automobilgeschäft. Allein in diesem Bereich arbeiten 766 Mitarbeiter, rund 9000 Fahrzeuge werden pro Jahr verkauft. Aber auch in dieser Branche stellt sich das Familienunternehmen auf stürmische Zeiten ein. „Die Lieferfähigkeit bei den Neuwagen hat sich zwar spürbar verbessert. Was wir aber auch zu spüren bekommen ist, die Kaufzurückhaltung bei Privatkunden“, so Fritz Unterberger jun.
Fiat in Osttirol
Mit einer 50 Prozent Beteiligung am Autohaus Thum, ist Unterberger jetzt auch in Osttirol vertreten. Neben BMW und MINI, werden hier auch die Marken Fiat und MAN vertrieben. „Mit Fiat und Fiat Professional können wir nun auch im leichten Nutzfahrzeugbereich mehr anbieten“, berichtet Gerald Unterberger. Ob man mit Fiat auch in Richtung Nordtirol aktiv wird, wollte Gerald Unterberger nicht bestätigen, fügte aber hinzu: „Wir sind immer gesprächsbereit, falls sich was ergeben sollte.“
Trotz aufkommenden Sturmes schaue man dennoch positiv nach vorne, denn „den Kopf in den Sand stecken bringt jetzt auch nichts“, meinte Fritz Unterberger jun. abschließend.