Schöner Erfolg für Tirol beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Österreich. Mittwoch Abend wurde in Wien der Tourismusverband Seefeld für das Projekt "Freifahrt ins Urlaubsglück" als Gewinner einer Kategorie beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich von VCÖ, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und ÖBB ausgezeichnet. Ebenfalls eine Kategorie gewann ostertag Archticts für die Gestaltung des neuen Mobilitätszentrums Bahnhof Lienz.
Der VCÖ-Mobilitätspreis stand heuer unter dem Motto "Zukunft jetzt gestalten!". Bei Österreichs größtem Wettbewerb für nachhaltige Mobilität, der vom VCÖ in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium und den ÖBB durchgeführt wird, gab es heuer mit 407 eine Rekordanzahl an Einreichungen. "Heuer wurde uns auch in Österreich die sich verschärfende Klimakrise mit Hitze, Dürre und Hochwasser infolge von Starkregen drastisch vor Augen geführt. Umso wichtiger ist der Einsatz für eine klimaverträgliche und sozial gerechte Mobilität. Die eingereichten Projekte zeigen nachhaltige Lösungen für Verkehrsprobleme auf, machen Mut und motivieren zum Nachahmen", dankte VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern.
In zwölf Kategorien wurden beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich vorbildliche Projekte ausgezeichnet. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler gratulierte allen Preisträgerinnen und Preisträgern: "Der VCÖ-Mobilitätspreis holt Jahr für Jahr beeindruckende Projekte vor den Vorhang. Initiativen und Ideen, die den Verkehr in Österreich sicherer, besser und klimafreundlicher machen."
Wer mit Bahn oder Bus anreist und mindestens fünf Nächte in der Region Seefeld Urlaub macht, erhält vom Tourismusverband die Reisekosten ersetzt. Die Nachfrage war groß, bis Anfang Juni haben bereits rund 200 Familien die Prämien erhalten. Insgesamt standen heuer für die Initiative 60.000 Euro zur Verfügung. Zudem können die Gäste mit der Gästekarte das öffentliche Mobilitätsangebot in der Region kostenlos nutzen. Durch die Reduktion des Autoverkehrs bei An- und Abreise und vor Ort wird die Lebensqualität sowohl für die Urlaubsgäste als auch für die einheimische Bevölkerung verbessert. "Dieses innovative Projekt wird im Tourismusland Österreich hoffentlich sehr oft nachgeahmt", gratuliert VCÖ-Geschäftsführerin Ulla Rasmussen. Die Auszeichnung als Gewinner der Kategorie "Mobilitätsmanagement" beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich nahmen für den Tourismusverband Seefeld die Projektleiterin Lisa Krenkel und Christian Lackner entgegen.
Gewinnerin der Kategorie "Öffentlicher Verkehr" beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich sind ostertag Architects für die Gestaltung des neuen Mobilitätszentrums Bahnhof Lienz. Die verschiedenen Mobilitätsformen von Gehen über Radverkehr bis hin zu regionalen Bussen und Sharing-Angeboten sind beim im Jänner 2022 wieder eröffneten Mobilitätszentrum Lienz optimal miteinander verknüpft. Der Bahnhof wurde um einen Bahnsteig erweitert, der Busterminal überdacht und mit Photovoltaikanlage ausgestattet. Während früher der Bahnhof nur von der Innenstadt aus gut erreichbar war, verbindet nun eine von Tageslicht durchflutete Geh- und Radverkehr-Unterführung die südlichen Stadtteile von Lienz mit der Innenstadt.
"Der VCÖ-Mobilitätspreis macht seit Jahren die besten Ideen und Initiativen für nachhaltige Mobilität sichtbar. Er trägt wesentlich dazu bei, die Menschen für umweltfreundliche Lösungen und Angebote zu begeistern," gratuliert ÖBB-Personenverkehrs Vorständin Sabine Stock.
Gesamtsieger beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich 2023 ist die Marktgemeinde Wiener Neudorf für die nachhaltige Belebung des Ortskerns. Zum einen wurde zentrumsnah eine Wohnhausanlage mit l14 Wohnungen errichtet. Die Anzahl der Pkw-Parkplätze wurde reduziert, dafür erhalten die Bewohnerinnen und Bewohner eine finanzielle Unterstützung beim Kauf von Öffi-Jahreskarten (bis zu 1.200 Euro pro Wohnung) und es stehen E-Carsharing und Elektro-Leihfahrräder zur Verfügung. Zudem wurde vor der Wohnhausanlage ein breiter und begrünter Boulevard errichtet, dafür wurde auch eine Kfz-Fahrbahn umgewidmet. "Wohnbau und Siedlungsentwicklung haben großen Einfluss auf das Mobilitätsverhalten. Zentrumsnahes Wohnen ermöglicht es der Bevölkerung, häufiger klimaverträglich und kostengünstig zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Öffentlichen Verkehr mobil zu sein. Gleichzeitig stärken damit die Gemeinden ihren Ortskern und die Nahversorgung. Entsiegelung und Begrünung von Aufenthaltsflächen wiederum werden immer wichtiger, um Gemeinden und Städte an die zunehmende Erderhitzung anzupassen", verdeutlicht VCÖ-Geschäftsführerin Ulla Rasmussen die Vorbildrolle des ausgezeichneten Projekts.
Beim VCÖ-Mobilitätspreis Österreich gab es heuer zwölf Kategorien. Für jede Kategorie hat eine Fachjury die Projekte bewertet. Insgesamt nahmen 82 Fachleute an der Jury teil. Die fünf am besten bewerteten Projekte je Kategorie wurden im Juli auf der VCÖ-Website vorgestellt und konnten bei einem Online-Publikumsvoting Zusatzpunkte erreichen. Die Summe der Punkte von Fachjury und Publikumsvoting ergeben den Kategoriesieg.