Das wirtschaftliche Umfeld fordert auch den internationalen Holzwerkstoffhersteller Egger. Trotzdem konnten im Geschäftsjahr 2023/24 strategische Meilensteine in Wachstum und Klimaschutz erzielt werden.
Das Geschäftsjahr 2023/24 war für die Egger-Gruppe mit Sitz in St. Johann in Tirol geprägt von einem geschwächten wirtschaftlichen Umfeld. Das Unternehmen erwirtschaftete einen gruppenweiten Umsatz von 4,13 Milliarde Euro. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Minus von 7,1 Prozent. Auch das EBITDA – also der Gewinn ohne Berücksichtigung von Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen – fiel um 18,1 Prozent geringer aus. Es belief sich auf 493,6 Millionen Euro.
„Die Menschen in den allermeisten unserer Märkte leiden unter der hohen Geldentwertung, den höheren Lebenshaltungskosten und auch den erschwerten Bauvoraussetzungen. Dies alles führte zu einer schwachen Konsumneigung und einem deutlichen Rückgang der Baugenehmigungen – und damit letztlich zu schwacher Nachfrage nach unseren Produkten“, so Michael Egger Junior, Gruppenleitung Vertrieb/Marketing.
Nachhaltigkeit im Fokus
Trotz aller Herausforderungen verabschiedete Egger im abgelaufenen Geschäftsjahr eine zukunftsweisende Klimastrategie. Das Unternehmen verpflichtet sich, seine klimawirksamen Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren und bekennt sich zum Net-Zero-Ziel bis 2050. Das Familienunternehmen will nicht nur die Treibhausgase im eigenen Wirkungsbereich reduzieren, sondern bezieht auch die vor- und nachgelagerte Wertschöpfungskette mit ein.
69 Prozent der eingesetzten Energie würden bereits jetzt aus erneuerbaren Quellen bezogen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 wurden hierfür Investitionen inklusive Akquisitionen in der Höhe von insgesamt 568,6 Millionen Euro getätigt. Das sind um 28 Millionen Euro mehr als noch im Vorjahr.
Internationales Wachstum
Im November 2023 übernahm der Holzwerkstoffhersteller mit dem Spanplattenwerk in Markt Bibart in Deutschland seinen 22. Produktionsstandort. Umfassende Investitionen in diesen Standort werden bereits umgesetzt. Um die eigene Marktposition im asiatischen Raum weiter zu stärken, beteiligte sich die Egger-Gruppe Anfang des Jahres 2024 zudem am thailändischen Holzwerkstoffhersteller Panel Plus Co., Ltd.
Auch das Netzwerk der internationalen Recycling-Sammelstandorte, die Egger unter dem Namen Timberpak betreibt, erhielt Zuwachs um weitere Niederlassungen. Derzeit stammen bereits 65 Prozent des von Egger in seinen Holzwerkstoffen eingesetzten Holzes aus Recycling oder Nebenprodukten der Sägeindustrie.