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Was beschäftigt Tiroler Tequila-Produzenten, Herr Eder?

Hans-Peter Eder (l.) und sein Geschäftspartner Stefan Lackner

Was beschäftigt Tiroler Tequila-Produzenten, Herr Eder?

Hans-Peter Eder (l.) und sein Geschäftspartner Stefan Lackner

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Wie ist es, in Mexiko Geschäfte zu machen?

Schon sehr anders. Um in Mexiko Geschäfte zu machen, muss man zuerst das Vertrauen gewinnen. Wenn man eine Geschäftsanbahnung hat, will der Geschäftspartner sehr viel Persönliches von dir wissen. Eine Beziehung ist die Grundveraussetzung – die Menschen dort wollen nur Geschäfte machen mit jenen, die sie mögen. Das Kennenlernen findet meistens bei einem Essensmeeting statt, das auch schon mal bis in die Morgenstunden dauern kann. Außerdem habe ich in Mexiko geheiratet, das war eine riesige Feier, sozusagen ein Fest des Vaters meiner Frau für uns. Unser Geschäft wäre nicht möglich ohne diesen familiären Background, weil es informelle Dinge gibt, die man als Europäer einfach nicht durchschaut.

Spüren Sie die Krisen der letzten Monate und Jahre? 

Um eine Marke aufzubauen, geht man mit seinem Produkt in Bars und Restaurants. Zu Beginn der Corona-Zeit dachte ich daher, dass es jetzt vorbei ist. Die Umsätze waren bei zehn Prozent und die Lager voll. Aber Corona hat das Bewusstsein bei den Leuten verändert – in Richtung weniger Konsum, aber höherer Qualität. Das ist ein weltweites Phänomen, von dem wir sehr profitiert haben. Wir haben dann auf Online-Verkauf umgestellt und das hat sich extrem positiv entwickelt. Derzeit merken wir die Inflation und eine gewisse Unsicherheit, aber generell sind wir schon in einem Preissegment unterwegs, in dem wir nicht viel davon spüren.

Was sind die größten Herausforderungen in der nächsten Zeit?  

Für uns immer wieder, den Qualitätsstandard zu halten. Wir wollen nur achtjährige Agaven verarbeiten, wir brauchen zehn bis zwölf Kilogramm Agaven pro Liter Tequlia – und da jetzt sehr viele Unternehmer anfangen, Tequila zu produzieren, entsteht eine große Nachfrage nach Agaven. Aber wir sind schon relativ lange dabei und haben ein gutes Netzwerk, da sind wir ganz gut abgesichert. Außerdem wollen wir nie ein Massenpodukt werden, dadurch sind wir aber auch in der Produktion limitiert. Grundsätzlich wollen wir unser Geschäft vorantreiben und gezielt globale Märkte aufbauen. 

Zur Person

Hans-Peter Eder ist Mitgründer des Tequilaproduzenten Padre Azul mit Sitz in Wattens und im Unternehmen für Marketing und Vertrieb zuständig. 2016 kam der Premium-Tequila auf den Markt, seitdem erschließt man weltweit neue Märkte.   

10. März 2023 | AutorIn: top.tirol Redaktion | Foto: Karen Sangeado - Tradition Mexico

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