Im Laufe eines Lebens hat man die ein oder andere Entscheidung zu treffen. Nicht vernachlässigen sollte man dabei auch die finanzielle Sicht auf die Dinge. Wir haben die fünf wichtigen Meilensteine kurz angerissen.
1. Berufswahl
Mal abgesehen von der Frage, ob man persönlich eher zu einem Studium oder einem Fachberuf neigt, lässt sich diese wichtige Entscheidung im Leben auch aus rein finanzieller Sicht betrachten. Was lohnt sich eher: ein Studium oder der Arbeitsantritt direkt nach der Pflichtschule.
ExpertInnen sind sich einig: Am Anfang der Karriere spielt es kaum eine Rolle. Gehälter von BerufseinsteIgerinnen bewegen sich zwischen 25.000 und 35.000 Euro im Jahr. Den Unterschied merkt man erst mittel- und langfristig. Eine bessere Ausbildung verspricht auch bessere Berufs- und Aufstiegschancen. Hier muss man aber stark differenzieren: Ein Studium ist nicht gleich ein Studium und eine Fachlehre nicht gleich eine Fachlehre. Während viele geisteswissenschaftliche Studien wenige Jobmöglichkeiten bieten, sitzt man mit einer Fachberufsausbildung in einer Branche, die vom Fachkräftemangel stark betroffen ist, bei der Gehaltsverhandlung am längeren Hebel. Auf den Beruf kommt es eben an.
Gutbezahlte Branchen:
Hier bewegen sich die Jahresdurchschnittsgehälter zwischen 53.000 und 60.000 Euro im Jahr.
Bankenwesen
IT
Maschinenbau
Elektronik
Industrie
Im Durchschnitt verdienen sogenannte AkademikerInnen mehr als Menschen mit einer Fachausbildung — auf die gesamte Lebenszeit gerechnet. Dabei ist aber eine Kehrtwende festzustellen. Fachkräfte werden immer mehr geschätzt und gesucht. Ihre Leistung wird deutlich besser vergütet als früher. Eine Fachausbildung schließt außerdem ein späteres Studium nicht aus — während es mit einem absolvierten Studium eher unwahrscheinlich ist, eine Lehre anzuhängen. Was auch oft außer Acht gelassen wird: Studieren kostet Geld, während man bei einer Fachlehre noch während der Ausbildung sein eigenes Geld verdient und zumindest teilweise auf eigenen Beinen steht.
2. Kaufen oder Mieten
Entgegen der landläufigen Meinung, dass sich das Kaufen einer Immobilie in jedem Fall gegenüber Mietezahlen lohnt, ist die Frage nach der höheren Profitabilität keineswegs geklärt und hängt von vielen Faktoren ab.
Die monatliche Miete mit der Kreditrate zu vergleichen, greift eindeutig zu kurz. Schließlich fallen beim Kauf Eigenmittel, Zinsen und diverse Steuern an. Anwalts-, Reparatur- und Instandhaltungskosten ebenfalls weggerechnet, muss die Wertsteigerung der Immobilie ordentlich was hergeben, damit man eindeutig sagen kann, dass sich Kaufen eher lohnt als Mieten.
Denn muss man all diese Kosten nicht tragen, kann man sein Geld anlegen. Und diverse Berechnungen sprechen hier eine deutliche Sprache: Mieten > Kaufen. Investmentbanker Gerd Kommer und Autor des Buches „Kaufen oder Mieten” scherzt, dass Immobilien so heißen, weil sie die BesitzerInnen immobil, also unbeweglich, machen. Das gesparte Geld solle man zu 60 Prozent in einem ETF und den Rest auf einem Tagesgeldkonto bei der Bank anlegen — dann steige man zwar knapp, aber doch mit der Miete besser aus. Ist die Wertsteigerung aber nach wie vor hoch, die Zinsen aber aktuell annehmbar niedrig, lohnt sich ein Wohnungskauf in Tirol vermutlich doch. Vor allem, wenn man die nächsten Jahre nicht wirklich in Betracht zieht, seinen Lebensmittelpunkt zu ändern.
3. Partnerwahl
Das Zitat gibt es in mehreren Ausführungen. Am treffendsten für unsere Zwecke lautet es folgendermaßen: „Wen man heiratet, ist die zweitwichtigste Karriere-Entscheidung, die man in seinem Leben trifft.” Nicht nur ist es wichtig, eine ähnliche Einstellung zum (Berufs-)Leben zu haben, sondern auch wirklich „zu prüfen, wer sich ewig bindet”. Denn Scheidungen sind ein Vermögenskiller.
Neben Gerichtskosten können auch noch Anwalts-, Notar-, Versorgungs-, Gutachter-, Mediations-, Übersetzungs- und Umzugskosten anfallen. Dokumente und Urkunden müssen unter Umständen neu gemacht werden, Gebühren sind zu zahlen und eventuell auch Unterhalt.
4. Kinder
Je nach Alter kosten Kinder unterschiedlich viel: die ersten fünf Jahre knapp über 300 Euro im Monat. Dann wird es immer teurer. Zwischen 20 und 24 Jahren läppern sich die monatlichen Kosten auf über 700 Euro im Monat zusammen. Einen Teil der Kosten bekommt man über staatliche Förderungen zurück, aber eben nicht alles.
Die unerbittliche Regelmäßigkeit macht hier die Kosten aus: Allein in den günstigen ersten fünf Jahren kommt man auf einen Gesamtbetrag von über 18.000 Euro. Zwischen dem 20. und 25. Jahr steigen die Ausgaben auf mehr als 40.000 Euro. Insgesamt kommt man auf einen Betrag von etwa 150.000 Euro.
5. Alter
Nicht nur der demografische Wandel, sondern auch andere Komponenten führen immer wieder zur Konstatierung, dass sich das Pensionssystem, so wie wir es kennen, nicht halten wird. Und selbst wenn: Eine österreichische Durchschnittspension beträgt knapp 1.600 Euro netto. Der Durchschnittslohn liegt mehr als 1.000 Euro drüber. Drum ist es umso wichtiger, einen Sparplan für sein eigenes Rentenalter zu erstellen.