Der Hunger nach einzigartigen Erfahrungen ist schier unersättlich – auch bei der Frage nach dem passenden Restaurant. Wir haben uns daher auf die Suche nach den verrücktesten Gastronomiekonzepten innerhalb und außerhalb Tirols begeben.
Feucht-fröhlicher Genuss
Wer sich vom Anblick eines Wasserfalls nicht sattsehen kann, der sollte das „Labassin Waterfall Restaurant“ im Villa Escudero Resort auf den Philippinen besuchen. Denn dort geht man nicht nur auf Tuchfühlung mit dem Wasser, man sitzt sogar mittendrin. Auf Teller wird in diesem Restaurant gänzlich verzichtet: Die traditionell philippinischen Gerichte werden auf Bananenblättern serviert – und mit den Händen gegessen. Diese kann man sich dann praktischerweise auch gleich im vorbeifließenden Wasser waschen. Das Restaurant ist allerdings nur bei schönem Wetter geöffnet. Das Tosen des Wasserfalls ist bereits im Preis inkludiert.
Essen auf Schienen
Wer Hightech einer menschlichen Bedienung bevorzugt, wird wiederum im „Rollercoaster Restaurant“ in Wien fündig. Das Achterbahnlokal befindet sich passenderweise im Prater und funktioniert wie folgt: Die Bestellung wird über ein Tablet aufgegeben, das dann mittels Transportschlitten über ein Schienensystem zum jeweiligen Tisch angerollt kommt – in einer Geschwindigkeit von bis zu 30 km/h. Das Essen wird hier kurzerhand mit Entertainment und Spaß verbunden. Eine entsprechende LED-Beleuchtung und zahlreiche Loopings entlang der Strecke sorgen für zusätzliche Action – Mahlzeit!
Dinieren im Dunkeln
Sinnlich wird es im wahrsten Sinne des Wortes im nächsten Restaurant: In der Unsicht-Bar in Berlin. Im komplett abgedunkelten Speisesaal hat das Auge Pause und die restlichen Sinne sind gefragt. Zu Beginn gibt es vom blinden Personal eine Einführung, alle Lichtquellen wie Handys werden weggesperrt und ab geht es im Gänsemarsch zum Tisch. Wo befindet sich das Besteck? Wie esse ich, ohne zu kleckern? Wie befülle ich mein Glas? Und wie weiß ich, ob sich noch Essensreste auf dem Teller befinden? Diese Fragen gilt es in der Unsicht-Bar anhand persönlicher Erfahrungen zu beantworten – ein Dinner, das noch lange nachwirken wird.
Ach du Scheiße
Das Konzept der „Modern Toilet Restaurants“ vereint wiederum Ironie und Kitsch mit ganz viel Humor. Die Themenlokale erinnern vielmehr an ein Badezimmer als an ein Speiselokal, denn statt Sessel gibt es umfunktionierte, echte Toiletten. Doch der eigentliche Clou: Die Getränke werden in Miniatururinalen serviert und die Speisen in Mini-WCs kredenzt. Obendrein erinnern einige der Gerichte an jene Dinge, die man sonst eben nur in einem Badezimmer findet. Wenn auch nicht für jeden Magen geeignet, ist dieses Konzept in Ostasien so erfolgreich, dass eine Kette mit derzeit zwölf Filialen daraus entstanden ist.
Genuss auf hohem Niveau
Kulinarische Höhenflüge bis auf 2.436 Metern Seehöhe verspricht die Genussgondel der Schönjochbahn in Fiss: Vom Genießer-Frühstück bis hin zum 6-Gänge-Menü zur Mittagszeit werden in den Sommermonaten Tiroler Spezialitäten in der Gondel aufgetischt, während die umliegende Tiroler Berglandschaft langsam vorüberzieht. Ein gefundenes Fressen für alle Genussmenschen. So lässt es sich doch glatt leben wie Gott in …, Tirol eben!
Halt's Maul
Wer auf einen zuvorkommenden Service hofft oder eine dünne Haut hat, ist im „Ed Debevic’s“ in Chicago definitiv fehl am Platz. Immerhin ist das schrullige Personal dort für seine Unfreundlichkeit bekannt – und auch noch stolz darauf. Denn in diesem Retro-Diner setzt man auf bissige Sprüche wie „Iss fertig und dann verschwind wieder“, um Gäste an Land zu ziehen. Mit Erfolg: Das Konzept wüster Beschimpfungen und derber Beleidigungen kommt nicht nur bei TouristInnen gut an. Aufgelockert wird die Stimmung mit auffälligen Kostümen, nostalgischem Charme der 1950er-Jahre und sporadischen Tanzeinlagen der KellnerInnen, die an kultige Filme wie „Grease“ erinnern.