Die Gründer von Miqalab haben mit ihrem Start-up ein klares Ziel vor Augen: den Kampf gegen Mikroplastik aufzunehmen. Mit einem speziellen Analyseverfahren bestimmen sie für Unternehmen den Mikroplastikgehalt von Waren. So können Firmen ihre Produkte als zertifiziert mikroplastikfrei anbieten. Die genaue Idee hinter dem Start-up erklärt das Gründerduo Christoph Kappacher und Jovan Badzoka:
Was ist die Vision hinter Ihrem Start-up und welche gesellschaftlichen Bedürfnisse möchten Sie damit adressieren?
Unsere Vision ist es, den Eintrag von Mikroplastik in unsere Umwelt und in uns Menschen zu verringern. Wir sind davon überzeugt, dass dieses Vorhaben nur durch eine enge Kooperation zwischen der Wirtschaft und der wissenschaftlichen Gemeinschaft erfolgreich umgesetzt werden kann.
Welche Kernangebote bietet Miqalab und wie unterscheidet sich Ihr Angebot zu bestehenden Lösungen?
Miqalab bietet Unternehmen die Möglichkeit, die Mikroplastik-Belastung ihrer Produkte präzise zu bestimmen, um rechtzeitig geeignete Schritte einzuleiten. Auf KundInnenwunsch können diese Produkte zusätzlich mit einem Siegel zertifiziert werden, das für ihr Engagement gegen Mikroplastik steht. Diese Dienstleistung unterstützt Unternehmen dabei, sich proaktiv auf aktuelle und zukünftige EU-Regelungen vorzubereiten.
Bisher gab es in Österreich außerhalb von Universitäten keine Möglichkeit, solche spezifischen Analysen durchzuführen. Wir haben uns intensiv mit der Genauigkeit und Vergleichbarkeit von Analysemethoden beschäftigt und eine innovative Lösung entwickelt, die zum Patent angemeldet ist.
Was war die Inspiration, die zur Gründung von Miqalab geführt hat?
Wir haben festgestellt, dass die Analyseresultate von Zeitungsberichten und wissenschaftlichen Veröffentlichungen sich deutlich unterscheiden und teilweise sogar Widersprüche aufweisen. In einer Diskussion während einer Kaffeepause kam uns dann ganz unerwartet die entscheidende Idee, wie sich die Genauigkeit und die Vergleichbarkeit bei der Mikroplastikanalyse steigern lassen. Dieser Idee sind wir nachgegangen, was letztendlich zur Gründung von Miqalab führte.
In welchem Entwicklungsstadium befindet sich das Start-up momentan?
Miqalab wurde im Jänner 2024 gegründet. Seitdem ist es uns gelungen, erste KundInnen zu akquirieren und Aufträge erfolgreich abzuschließen. Unser Fokus liegt kontinuierlich auf der Optimierung unserer Methoden und Prozesse sowie auf der Erweiterung unseres Produktangebots. Aktuell entwickeln wir ein Konzept, das Unternehmen dabei unterstützt, Mikroplastik in ihren Produkten zu vermeiden, sowie eine Methode zur Entfernung von Mikroplastik. Dies ist insbesondere für die Lebensmittelindustrie von großer Bedeutung.
Welche kurz- und langfristigen Ziele setzen Sie sich für Ihr Start-up und welche Schlüsselfaktoren sind entscheidend für den nachhaltigen Erfolg Ihres Unternehmens?
Unser Ziel ist es, sowohl unser Labor, als auch die von uns entwickelte Methode, als feste Größen in der Mikroplastikforschung zu etablieren. Wir planen, eine breite Palette verschiedener Produkte und Proben zu analysieren, um unser Dienstleistungsangebot kontinuierlich zu erweitern. Darüber hinaus streben wir an, auch für jene Unternehmen Lösungen zu entwickeln, die aktuell nicht direkt von den EU-Verordnungen betroffen sind. Angesichts der sich ständig weiterentwickelnden Problematik rund um Mikroplastik, die uns noch lange Zeit beschäftigen wird, ist es unser Anliegen, zukunftsorientierte Konzepte und Lösungen anzubieten, die den neuen Herausforderungen gerecht werden.
Zu den Personen:
Christoph Kappacher vertieft aktuell als Postdoc seine Forschung in einem Projekt, das die Integration von Mikroplastikforschung in die Wirtschaft zum Ziel hat. Jovan Badzoka, der sich seit seiner Masterarbeit intensiv mit dem Thema Mikroplastik befasst, arbeitet derzeit an seiner Dissertation in analytischer Chemie an der Universität Innsbruck.