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Adler Runde appelliert

„Wir verwalten uns zu Tode“

Gottfried Sint, Klaus Mark, Karl Christian Handl und Josef Empl fordern im Namen der Tiroler Adler Runde eine nachhaltige Entbürokratisierung und Deregulierung.
Adler Runde appelliert

„Wir verwalten uns zu Tode“

Gottfried Sint, Klaus Mark, Karl Christian Handl und Josef Empl fordern im Namen der Tiroler Adler Runde eine nachhaltige Entbürokratisierung und Deregulierung.

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Bürokratie entwickelt sich zunehmend zur Belastung – insbesondere für KMUs. Die Tiroler Adler Runde fordert daher konkrete Schritte, um den heimischen Wirtschaftsstandort zukunftsfähig aufzustellen.

Die Tiroler Wirtschaft steht vor einer Reihe struktureller Herausforderungen: Neben anhaltender Inflation, hohen Energiekosten und zunehmendem Mangel an Fachkräften rückt auch die Bürokratie immer stärker ins Zentrum der Kritik. Als Reaktion darauf hat die Tiroler Adler Runde – ein Netzwerk von 61 UnternehmerInnen, das sich regelmäßig zum Austausch über wirtschaftliche Rahmenbedingungen trifft – konkrete Forderungen an die Landespolitik formuliert.

Teures Verwaltungssystem

„Bürokratie ist ein Bremsschuh für die gesamte Wirtschaft“, betont Klaus Mark, Pressesprecher der Adler Runde und verweist auf internationale Vergleiche: „Österreich gibt rund fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verwaltung aus – in den Niederlanden sind es 3,6 Prozent, in der Schweiz 4,2.“ Dabei sei besonders für kleinere und mittlere Betriebe die Belastung durch administrative Auflagen spürbar.

Nach Berechnungen der Agenda Austria wenden EinzelunternehmerInnen hierzulande jährlich rund 250 Stunden für bürokratische Pflichten auf – umgerechnet also etwa zwei Arbeitsmonate. In einigen Branchen summieren sich die Kosten damit auf bis zu 4,3 Milliarden Euro pro Jahr. „Wir verwalten uns zu Tode“, kritisiert Karl Christian Handl, Präsident der Adler Runde. „Die entscheidende Frage lautet: Wollen wir die Bürokratie retten oder den Standort? Angesichts wachsender Unsicherheit stellten sich wahrscheinlich viele Unternehmensleitungen inzwischen die Frage, ob sie ihren Sitz in Österreich beziehungsweise in Tirol halten sollen.“

Alte Stärken

Vor dem Hintergrund des Spardrucks in der öffentlichen Hand plädiert er für eine Rückbesinnung auf traditionelle Stärken wie Innovationsgeist, Mut, Realitätssinn und Leistungsbereitschaft. Nur so lasse sich die wirtschaftliche Widerstandskraft wieder stärken. „Um Effizienz zurückzugewinnen, den Standort zu sichern und den Wohlstand langfristig zu erhalten, müssen wir jetzt handeln“, fordert Handl. Und ergänzt eindringlich: „Der Karren brennt, aber die Feuerwehr steht in der Garage.“

Wege aus der Bürokratiefalle

Für die Tiroler Adler Runde steht fest: Es braucht Veränderungen – und zwar grundlegend. Die Devise lautet: vereinfachen, streichen, abschaffen. Um die heimische Wirtschaft spürbar zu entlasten, werden nun konkrete Maßnahmen vorgeschlagen.

1. One-Stop-Shop

So wird unter anderem die Einrichtung eines zentralen One-Stop-Shops angeregt – einer digitalen, benutzerfreundlichen Plattform, über die BürgerInnen und Unternehmen sämtliche Verwaltungsangelegenheiten abwickeln können. Dazu zählen etwa die elektronische Antragstellung oder die transparente Nachverfolgung von Verfahrensständen.

2. Neue Dialogkultur

Darüber hinaus spricht sich die Tiroler Adler Runde für eine neue Dialogkultur zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft aus. Geplant ist ein regelmäßiges Forum, das den Austausch zwischen Behörden, Unternehmen und Interessensvertretungen fördern soll.

21. Mai 2025 | AutorIn: Anna Füreder | Foto: Franz Oss

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