Digitalisierung, Krisen und geopolitische Umbrüche verändern die Wirtschaft rasant. Wer diese neuen Realitäten beschreiben will, braucht deshalb auch neue Wörter. Hier sind fünf Wirtschaftsbegriffe, die man heute kennen muss.
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Nearshoring
- Definition: Nearshoring beschreibt die Verlagerung von Produktions- oder Dienstleistungsprozessen in geografisch näher liegende Länder – aus europäischer Sicht zum Beispiel von China nach Osteuropa oder Nordafrika.
- Relevanz: Damit wollen Unternehmen Abhängigkeiten reduzieren und Lieferketten stabiler machen.
- Beispiel: Deutsche Automarken lassen anstatt in China zunehmend in Polen oder Tschechien produzieren.
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Greenflation
- Definition: Greenflation bezeichnet die Inflation, die durch die Umstellung auf klimafreundliche Technologien und strengere Umweltregeln entsteht.
- Relevanz: Nachhaltigkeit ist wichtig, hat aber ihren Preis. Dieser resultiert etwa in teureren Energien, neuen Rohstoffen oder CO2-Zertifikaten.
- Beispiel: Wärmepumpen und E-Autos werden subventioniert, trotzdem steigen die Preise und landen schlussendlich bei den VerbraucherInnen.
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De-Risking
- Definition: Mit De-Risking wird die Strategie beschrieben, die Abhängigkeit von chinesischen Lieferketten oder Märkten zu verringern und die Risiken zu reduzieren, die mit dieser Abhängigkeit verbunden sind.
- Relevanz: Unternehmen und Staaten wollen sich zwar nicht komplett von China distanzieren, aber auch nicht abhängig sein.
- Beispiel: Apple produziert vermehrt in Indien anstatt in China, was sich als klassischer De-Risking-Schritt bezeichnen lässt.
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Tokenisierung
- Definition: Tokenisierung ist die Digitalisierung realer Vermögenswerte – wie etwa Immobilien oder Kunst – in handelbare digitale Einheiten (Tokens). Die Tokenisierung wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, darunter E-Commerce, Online-Zahlungen oder auch im Bereich der Kryptowährungen.
- Relevanz: Finanzmärkte könnten dadurch effizienter, transparenter und zugänglicher gemacht werden.
- Beispiel: Eine Immobilie wird digital „in Stücke geteilt“, InvestorInnen können dann Bruchteile davon kaufen.
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Digitale Zentralbankwährung (CBDC)
- Definition: Mit einer digitalen Zentralbankwährung wird staatlich kontrolliertes, digitales Geld bezeichnet. Im Gegensatz zu Kryptowährungen werden sie von der Regierung ausgegeben und sind nicht dezentralisiert.
- Relevanz: Damit könnte Bargeld ergänzt oder ersetzt werden. Der Zahlungsverkehr würde dadurch effizienter, aber auch gläserner werden.
- Beispiel: Die Europäische Zentralbank testet bereits Prototypen des digitalen Euro.
04. Juni 2025 | AutorIn: top.tirol Redaktion | Foto: Shutterstock