Volkswagens jüngste Ankundigung, den ID. Buzz AD als serienreifes Robotaxi ab 2026 auf deutschen Straßen einzusetzen, zeigt: Der Wettlauf um die autonome Mobilität ist in Europa angekommen.
In China und den USA sind fahrerlose Fahrzeuge längst im Alltag angekommen. Doch wie weit ist die Technologie wirklich? Und wo stehen Deutschland und Österreich im internationalen Vergleich?
VW als Aufhänger: Ein Konzern greift an
Mit dem ID. Buzz AD bringt Volkswagen sein erstes serienfähiges autonomes Fahrzeug auf den Markt. Entwickelt in Kooperation mit Mobileye, basiert es auf SAE-Level 4 und soll zunächst in Hamburg zum Einsatz kommen. Die Sensorik ist hochentwickelt, erste Wintertests in Norwegen zeigen robuste Technik auch bei schwierigen Bedingungen. Uber in Los Angeles steht bereits als Partner bereit. VW plant also international.
Der globale Stand der Technik
In den USA betreibt Waymo in Phoenix, San Francisco und Los Angeles bereits Robotaxi-Flotten ohne Sicherheitsfahrer. Cruise (General Motors) testete ebenfalls großflächig, musste aber zuletzt nach Zwischenfällen zurückrudern. In China sind Anbieter wie Baidu oder AutoX in über 30 Städten aktiv – teilweise mit vollautonomen Fahrten rund um die Uhr.
Die Einsatzgebiete sind dabei klar umrissen:
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Städte mit geordneter Infrastruktur (San Francisco, Peking)
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Campus- und Industrieareale
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Flughäfen oder Messegelände
Autonome Fahrzeuge fahren derzeit hauptsächlich dort, wo Verkehrsfluss, Kartierung und Notfallreaktionen gut kontrollierbar sind.
Österreich: Vorsicht statt Vortrieb
In Österreich erlaubt das "Automatisiertes Fahren Gesetz" seit 2016 erste Tests. Doch bislang sind autonome Fahrzeuge nur auf 20 km/h begrenzt und dürfen nur unter Aufsicht eines Teleoperators fahren. Projekte wie der auto.Bus in der Wiener Seestadt Aspern oder ein geplanter Shuttle-Test in Wörgl zeigen zwar Potenzial, leiden aber an Wetterproblemen und Akzeptanz.
Eine gesetzliche Neuerung 2025 könnte Teleoperation für mehrere Fahrzeuge erlauben. Doch eine breite Einführung ist nicht in Sicht. Laut Umfragen lehnt die Mehrheit der Österreicher autonome Taxis ab.
Fazit: Chancenreich, aber nicht flächendeckend
Weltweit machen autonome Fahrzeuge enorme Fortschritte, doch ihr Einsatz bleibt auf hochgradig kontrollierte Gebiete beschränkt. Deutschland versucht, mit Konzernen wie VW und regulatorischer Offenheit aufzuschließen. Österreich bleibt zögerlich. Europa bleibt vorsichtig: Hohe Sicherheitsstandards, Datenschutz und Haftungsfragen bremsen die Umsetzung.
Ob autonome Fahrzeuge tatsächlich den Alltag erobern, hängt weniger von Technik, sondern vielmehr von Regulierung, Akzeptanz und praktischer Umsetzung ab.