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Regional im Trend

Worauf Tirol beim Christbaum Wert legt

Johannes Astner ist Obmann der Tiroler Christbaumproduzenten.
Regional im Trend

Worauf Tirol beim Christbaum Wert legt

Johannes Astner ist Obmann der Tiroler Christbaumproduzenten.

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Vor 30 Jahren wurde der Verein Tiroler Christbaumproduzenten ins Leben gerufen. Rund 32.0000 Bäume werden jährlich zum Kauf angeboten. Wir haben bei Obmann Johannes Astner nachgefragt, welche Trends sich heuer abzeichnen.

Groß, klein, gerade, krumm, stechende oder weiche Nadeln – kein Baum gleicht dem anderen. Die Christbäume aus Tirol aber haben eines gemeinsam: die rote Schleife, die heuer ihr 30-jähriges Bestehen feiert. Sie garantiert dafür, dass jeder Baum, der diese mit der geschützten Wortbildmarke Tiroler Christbaum trägt, in heimischen Kulturen herangewachsen ist.

Tiroler Christbaumproduzenten

1994 haben sich die Tiroler Christbaumproduzenten zu einem Verein zusammengeschlossen, der mittlerweile 25 Mitgliedsbetriebe zählt. Jährlich vermarkten sie insgesamt rund 32.000 Bäume, hauptsächlich am zweiten und dritten Adventwochenende. Insgesamt werden gut 180.000 Bäume in Tirol gehandelt, ein weiterer Teil stammt aus Privatgründen direkt aus dem Wald.

„Die Nachfrage nach Bäumen aus heimischen Züchtungen wird aber immer größer“, weiß Johannes Astner, Obmann der Tiroler Christbaumproduzenten. Verkaufsschlager Nummer eins bleibe hierzulande nach wie vor die Nordmanntanne. Dabei spielt für viele auch die Größe des Baumes eine wichtige Rolle. „Gefragt sind aktuell Christbäume mit einer Höhe von 1,80 bis 2,30 Metern.“

TirolerChristbaumSchleife

Lokale Kulturen

Ihre Anbauflächen in Tirol erstrecken sich auf 45 Hektar, verteilt quer durchs Land: von 500 Metern Seehöhe in Niederndorf bis auf 1.200 Meter Seehöhe in Trins. „Wenn die Pflanze in unsere Züchtungen kommt, ist sie drei bis vier Jahre alt und beträgt rund 30 Zentimeter“, erklärt der Obmann. Fünf bis zwölf Jahre lang benötigt der Baum dann bis zum Verkauf zum Wachsen.

Neben der bei TirolerInnen beliebten Nordmanntanne werden verschiedene weitere Nadelbäume nachhaltig auf heimischem Boden angebaut. Darunter befinden sich Blaufichten, Fichten, Kork- und Koreatannen, Colorado- und Nobilistannen sowie Weiß- oder Edeltannen. „Früher war die Blaufichte vorherrschend, heute sind 90 Prozent unserer Bäume Nordmanntannen. Das hat vor allem mit deren Eigenschaften zu tun: sie sind pflegeleicht, haben einen angenehmen Harzgeruch und die runden Nadeln stechen nicht.“

Heimische Qualität

Von jedem Produzenten gibt es günstigere und teurere Bäume. Der Preis hänge zum einen vom Laufmeter und zum anderen von der jeweiligen Qualität ab. Ein durchschnittlicher Christbaum kostet heuer laut Astner zwischen 20 und 25 Euro. Günstigere Exemplare gebe es aber auch schon ab 15 Euro. Rund 1,8 bis 2 Millionen Nadeln nennt ein zwei-Meter-Baum sein Eigen. Eine erstklassige Qualität ließe sich in den Augen des Experten schnell erkennen: „Das erste Zeichen dafür ist natürlich die rote Schleife. Ein prächtiges Exemplar ist gleichmäßig in der Dichte seiner Äste, hat dickere Nadeln und weist keine gröberen Fehler auf wie eine schiefgewachsene Krone.“

Wenn auch viele TirolerInnen den Baum frühzeitig kaufen, um bereits im Advent für größtmögliche Weihnachtsstimmung zu sorgen, so sei der Trend vor allem bei Familien nach wie vor, den Baum erst am 24. Dezember in den Stuben aufzurichten. „Wir haben einige KundInnen, die mit der Qualität unserer Tiroler Christbäume sehr zufrieden sind und sie deshalb sogar bis Lichtmesse stehen lassen.“ Aufgrund des Platzmangels würden ihn aber die meisten Haushalte mit 6. Jänner entsorgen.

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Kampf mit Billigware

Seit einigen Jahren müssen sich die Tiroler Christbaumproduzenten nicht nur gegen ausländische Billigware, sondern auch gegen Imitate aus Kunststoff behaupten. „Unsere Naturbäume sind klimaneutral und produzieren wertvollen Sauerstoff“, informiert Astner. Ein Hektar Christbaumkultur bindet während der Produktionsphase von acht bis zehn Jahren etwa 140 Tonnen Kohlendioxid und erzeugt rund 100 Tonnen Sauerstoff.

„Plastikbäume hingegen legen oftmals Tausende von Flugkilometern zurück, belasten damit die Umwelt und verbrauchen Ressourcen in ihrer Herstellung.“ Und seien schließlich als Sperr- bzw. Sondermüll zu entsorgen.

Schon gewusst?

Neben dem Lemmenhof gibt es vier weitere Christbaumkulturen in Innsbruck: in Gramart, am Ölberg, am Kerschbuchhof und in der Rossau. Aktuell wachsen in den städtischen Kulturen 9.000 Fichten und Nordmanntannen heran. Jedes Jahr werden zwischen 200 und 300 entnommen und im darauffolgenden Frühjahr auch wieder nachgepflanzt.

14. Dezember 2024 | AutorIn: PM/Michaela Ehammer | Foto: Verein Tiroler Christbaumproduzenten; LK Tirol

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