Nako aus Thaur mischt mit seinen biozertifizierten Sirupen den lokalen Getränkemarkt auf. Dabei steht die Nachhaltigkeit der Wirtschaftlichkeit nicht im Weg, sondern trägt maßgeblich zum Erfolg bei.
Seit 2017 produziert das von Nikolaus Leuprecht geführte Einzelunternehmen Nako aus Thaur Sirupe in besonderen Geschmacksvarianten – von Zirbe über Mate und Latsche bis hin zu Hibiskus-Lemongras-Grüntee. Am Anfang der Firmengeschichte stand ein WG-Abend unter Kollegen. Dort stand der Tee aus den Blättern der südamerikanischen Matepflanze im Mittelpunkt, den Leuprechts Verwandtschaft aus Argentinien zum Munterwerden trinkt. Schnell entstand die Idee, daraus einen Sirup herzustellen, um von deren anregenden Wirkung zu profitieren. „Gleich am nächsten Tag probierten wir noch verschiedene Aufgüsse und Extrakte aus Schwarztee, Mate, Assam, Darjeeling und Earl Grey“, erinnert sich Leuprecht. Nach eineinhalb Jahren Produktentwicklung gründete er dann das Unternehmen Nako mit dem klaren Ziel, „das eintönige Angebot der Sirupindustrie zu erweitern“.
Teeblätter in Bio-Qualität und einheimischen Zapfen und Nadeln sind die wichtigsten Geschmackskomponenten der Nako-Sirupe.
Mehr Bio, mehr Erfolg
„Die ersten vier Jahre haben wir konventionell produziert“, erzählt Leuprecht. Anfang 2022 wurde dann auf eine biologische Produktion umgestellt. Viele der biozertifizierten Zutaten würden mit Mehrkosten verursachen, aber längst nicht alle. „Vor allem bei der Umstellung auf österreichischen Bio-Rübenzucker war der Preissprung deutlich spürbar. Der kostete damals fast dreimal so viel wie der konventionelle“, schildert der Jungunternehmer. Mittlerweile hätten sich die Preise etwas angeglichen. Um Lieferketten zu verkürzen, versucht das Unternehmen zudem all seine Mittel möglichst aus der Nähe zu beziehen. So kommen die Flaschen aus der Südsteiermark, die Kartonagen aus Hall, die Pfefferminze aus dem Waldviertel und Latschen sowie Zirben aus dem Paznauntal und dem Karwendel. Nur die Teeblätter müssen aus fairem Bio-Handel aus Übersee bezogen werden.
Nachdem die Teeblätter und Zapfen gekocht wurden, wird der Sirup abgefüllt und automatisch verschlossen.
Klein und fein
„Es gehört viel Idealismus dazu, seine Produkte biologisch herzustellen“, weiß Leuprecht. Das hat seinen Preis, aber seine KundInnen wären bereit dafür zu zahlen. Letztlich habe die Umstellung sogar zu einem größeren Kundenkreis geführt. Neben dem Verkauf auf der Website und als Postmix in Cafés und auf Hütten zählen nun auch bio-zertifizierte Hotels zu seinen KundInnen. Zunehmend nachgefragt werden auch Private-Label-Abfüllungen für FirmenkundInnen oder als Weihnachtsgeschenke. „Das Unternehmen bespielt eine Nische in der Nische“, weiß Leuprecht um seine besondere Marktposition.
Ideen für die Zukunft gebe es genug, an Ausbau sei aber momentan nicht zu denken. „Wenn wir mehr Volumen produzieren wollten, dann müssten wir zu einem Lohnabfüller“, so Leuprecht. „Unsere KundInnen schätzen aber gerade, dass die Sirupe handgemacht sind.“ Und daher wolle er auch in Zukunft den Fokus mehr auf Qualität als auf Quantität setzen.