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Recyclinghöfe werden digital

Digitalisierungstagung zeigt Neuerungen in der Abfallwirtschaft

V.l.: Andreas Schmidt (MOBA), Bgm. Josef Bucher (Uderns), Martin Klingler (DAKA), Dr. Alfred Egger (ATM), Margit Klinken (sensis) und Bernhard Weiskopf (wiegon) referierten und diskutierten zur Digitalisierung der Abfallwirtschaft.
Recyclinghöfe werden digital

Digitalisierungstagung zeigt Neuerungen in der Abfallwirtschaft

V.l.: Andreas Schmidt (MOBA), Bgm. Josef Bucher (Uderns), Martin Klingler (DAKA), Dr. Alfred Egger (ATM), Margit Klinken (sensis) und Bernhard Weiskopf (wiegon) referierten und diskutierten zur Digitalisierung der Abfallwirtschaft.

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Die Digitalisierung macht auch vor unseren Recyclinghöfen und Abfalltonnen nicht halt. Das zeigte einmal mehr ein Digitalisierungskongress, der auf Initiative der Abfallwirtschaft Tirol Mitte GmbH (ATM) in Schwaz stattfand.

Über 150 TeilnehmerInnen – darunter VertreterInnen von Kommunen und Abfallverbänden von Niederösterreich bis Bayern – überzeugten sich von innovativen Technologien und neuen Ansätzen zur Steigerung von Transparenz, Nachhaltigkeit und Effizienz bei der Abfallbewirtschaftung. Als Best-Practice-Beispiel wurde einer der modernsten Recyclinghöfe Europas in Jenbach besichtigt.

Restmüll kilogrammgenau abgerechnet

Kommunen und Abfallverbände setzen auf vollautomatisierte Abfallwirtschaftszentren und chipgesteuerte Müllbehälter. Mit der Einführung intelligenter Sensoren und Anwendungen können Abfallcontainer in Echtzeit überwacht werden. Moderne Apps informieren die BürgerInnen über Entsorgung, Gewicht und Kosten. „Die Digitalisierung eröffnet uns neue Wege, um die Abfallwirtschaft nachhaltiger, transparenter und effizienter zu gestalten“, so Gastgeber ATM-Geschäftsführer Dr. Alfred Egger. „Bester Beweis: Die Umstellung der Restmüllentsorgung auf ein Behälter-Verwiegesystem bedeutet ca. 27 % weniger Restmüllaufkommen, dafür aber eine Steigerung der Wertstoffe. Intelligente Lösungen helfen Kosten sparen, was für zufriedene BürgerInnen sorgt. Ganz nach dem Motto: Was wiegt, das hat’s!“

Die ATM hat früh begonnen, digitale Pionierarbeit zu leisten und diesen Weg sukzessive fortgesetzt. Seit 2000 verfügen die Abfallbehälter über einen Chip mit Barcode, um den Restmüll kilogrammgenau abzurechnen. In Zukunft sollen Bürger-Apps NutzerInnen über persönliches Abfallaufkommen, Gebühren, Fehlwürfe, Recyclingtipps etc. informieren. Positiver Nebeneffekt der vorliegenden Abfalldaten: Durch die Datenanalyse können Kommunen und Abfallverbände ihre Strategien zur Abfallvermeidung und -verwertung gezielt optimieren.

Veränderung im Konsumverhalten

Einen positiven Erfahrungsbericht zur Verwiegung lieferte auch Martin Klingler, Vertriebsleiter beim Entsorgungsunternehmen DAKA. „Mittlerweile setzt der Großteil der Gemeinden im DAKA-Einzugsgebiet auf Verwiegung“, berichtet Klingler. „Es führt zu Veränderungen im Konsumverhalten, wenn BürgerInnen wissen, was sie für ihren Hausmüll bezahlen, den sie selbst verursacht haben.“ DAKA setzt auf modernste Technik wie dynamische Wiegesysteme und hat mittlerweile über 100.000 chipgesteuerte Müllbehälter im Einsatz. Über die neuesten technischen Entwicklungen in diesem Bereich informierte Andreas Schmidt von der Firma MOBA Mobile Automation, der weltweite Anbieter von Maschinensteuerungssystemen, Identifikations- und mobilen Wägetechnologien sowie flexiblen Softwarelösungen.

Recyclinghof der Zukunft

Über das modernste System Europas zur Digitalisierung, Automatisierung und Steuerung von Recyclinghöfen verfügt das Kompetenzcluster wiegon mit seinem deutschen Partner sensis. Bei der Tagung präsentierten Bernhard Weiskopf (wiegon) und Margit Klinken (sensis), wie eine zeit- und personalunabhängige Abfallentsorgung funktioniert. „Unsere Vision ist es, dass jeder zu jeder Zeit und an jedem Ort seinen Müll entsorgen kann und wir dadurch den Service und damit die Recyclingquoten steigern“, betonen die beiden.

Der Recyclinghof der Zukunft spielt laut wiegon und sensis alle Stückeln: von der automatischen Kennzeichenerkennung an der Schranke bis zur Erfassung der Abfälle an Selbstbedienungsterminals mittels App. Bei Fehlwürfen (falschen Entsorgungen) werden die BürgerInnen beim nächsten Recyclinghofbesuch informiert. App-AnwenderInnen haben in Echtzeit einen Überblick zu den entsorgten Abfallmengen und den entstandenen Gebühren. Im Anschluss an die Tagung konnten sich die Teilnehmenden direkt vor Ort – am Recyclinghof Jenbach – davon überzeugen.

16. Oktober 2024 | AutorIn: PM/ATM | Foto: ATM/Berger

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