2.Tiroler Lebensmittelkongress
Gemeinsam die Zukunft der Lebensmittelversorgung gestalten
2.Tiroler Lebensmittelkongress
Gemeinsam die Zukunft der Lebensmittelversorgung gestalten
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Unsere Lebensmittelversorgung ist ein wichtiger Maßstab für Sicherheit, Verfügbarkeit, Nährwert und Qualität unserer Nahrungsmittel.
Doch sie befindet sich im Wandel. Um das hohe Niveau unserer Grundversorgung auch weiterhin zu gewährleisten, müssen Produzenten, Verarbeiter, Einzelhandel und Verbraucher gemeinsam wichtige Entscheidungen treffen. Wie dies gelingen kann, wird von Branchenvertretern und ausgewählten Experten beim 2. Tiroler Lebensmittelkongress am 10. April 2024 in Igls diskutiert.
In jüngster Zeit haben Ereignisse wie die Corona-Pandemie und der Konflikt in der Ukraine unser international vernetztes Lebensmittelsystem auf die Probe gestellt, insbesondere in den Bereichen Lieferketten, Rohstoffverfügbarkeit und Energieversorgung. "Dennoch wurde die Grundversorgung mit hochwertigen Lebensmitteln und regionalen Produkten jederzeit sichergestellt. Dies unterstreicht die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit unserer Lebensmittelproduktion, der Verarbeitungsbetriebe und des Handels. Diese Qualitäten sind entscheidend, um zukünftige Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen", betont Stefan Mair, Vorsitzender des Landesgremiums des Tiroler Lebensmittelhandels in der WK Tirol.
Herausforderungen als Chancen begreifen
Unsere Lebensmittelversorgung ist inmitten von europäischen und globalen Verflechtungen im Wandel begriffen. Die steigende Weltbevölkerung, der Klimawandel, extreme Wetterereignisse und Schwankungen in der Produktivität sind nur einige der zentralen Herausforderungen. Die Auswirkungen dieser Herausforderungen spiegeln sich in Initiativen wie dem Green Deal der EU und der Strategie "From Farm to Fork" sowie in nationalen Maßnahmenplänen wider. Gleichzeitig eröffnen sich Möglichkeiten, die Lebensmittelversorgung erfolgreich weiterzuentwickeln. "Unser Ziel ist es, die Bevölkerung zu fairen Preisen mit ausreichend gesunden Lebensmitteln zu versorgen und die Wettbewerbsfähigkeit aller Beteiligten sicherzustellen. Beim 2. Tiroler Lebensmittelkongress bringen wir Produzenten, Verarbeiter, Vertreter des Lebensmittelhandels und Experten zusammen, um die sich ergebenden Chancen zu identifizieren, gemeinsam Herausforderungen zu bewältigen, den Wandel aktiv zu gestalten und unsere Zukunft zu sichern. Insbesondere ist es wichtig, dass Verbraucher Teil dieses Wandels werden. Ihre Beteiligung ist unerlässlich, um den Wandel zum Vorteil aller zu gestalten", erklärt Mair. Der Tiroler Lebensmittelkongress wird einmal im Jahr vom Landesgremium des Tiroler Lebensmittelhandels in der WK Tirol in Zusammenarbeit mit der Agrarmarketing Tirol ausgerichtet.
Innovation und Zusammenarbeit als Schlüssel zum Erfolg
Sowohl die Veranstalter des Lebensmittelkongresses als auch die geladenen Experten sehen Chancen für die Tiroler Lebensmittelversorgung durch neue Kooperationsformen und Innovationen. "Die Landwirtschaft hat in der Vergangenheit bereits enorme Veränderungen durchgemacht. Die standortangepasste Landwirtschaft ist ein Beispiel für gelebte Kreislaufwirtschaft und bietet die Voraussetzungen, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Die Rahmenbedingungen für die bäuerliche Arbeit ändern sich ständig und immer schneller. In Zeiten des Wandels ist es entscheidend, dass wir zusammenhalten, miteinander kooperieren und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Dabei ist es wichtig, eine gemeinsame Strategie zu verfolgen und gleichzeitig die erforderliche Flexibilität zu wahren. Bewusstseinsbildung, Kooperationen, gute Handelsbeziehungen sowie Solidarität und Zusammenarbeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind entscheidende Elemente eines widerstandsfähigen Ernährungssystems", sagt Mathias Pöschl, Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol.
Univ.-Prof. Dr. Oliver Koll vom Institut für Management und Marketing der Universität Innsbruck, einer der Referenten des 2. Tiroler Lebensmittelkongresses, betont die Bedeutung von Kooperationen. "Ein Mehrwert für alle Systempartner kann nur durch die Zusammenarbeit von Unternehmen und Verbrauchern, Regionen und Gemeinden erzielt werden. Gemeinsame Wertschöpfung ist ein Erfolgsfaktor für nachhaltige Lebensmittel. Voraussetzung für das Gelingen solcher Kooperationen ist die Berücksichtigung der jeweiligen Interessen von Landwirten, lokalen Herstellern, Verarbeitern, Handelsorganisationen, Verbrauchern, Bevölkerung und Gästen." Koll zufolge können bereits bestehende, erfolgreiche Kooperationen als Vorbild dienen. Um diese Kooperationen zu intensivieren und für zukünftige Veränderungen gerüstet zu sein, bedarf es jedoch verstärkter Co-Creation, Netzwerkbildung und Plattformen sowie Förderprogramme, Bildung und Schulungen. Einzelheiten dazu werden beim 2. Tiroler Lebensmittelkongress erörtert.