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Tirols Indoorflohmarkt

Ho&Ruck feiert 40-jähriges Bestehen

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Ho&Ruck feiert 40-jähriges Bestehen

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Seit vier Jahrzehnten vereint Ho&Ruck den Betrieb eines Indoorflohmarkts mit dem einer Räumungsfirma, und das mit einem starken sozialökonomischen Fokus.

Das Unternehmen bietet Menschen, die am Rand des Arbeitsmarktes stehen, sowie Gebrauchtwaren eine neue Chance im Kreislauf der Wirtschaft. Durch ihr Programm werden jährlich 900 Tonnen gut erhaltener Gegenstände vor der Entsorgung gerettet.

Als Ho&Ruck vor 40 Jahren gegründet wurde, war es ein Vorreiter auf seinem Gebiet. Der Begriff "Kreislaufwirtschaft" war damals noch nicht geläufig. Das Hauptziel bestand darin, Langzeitarbeitslosen wieder einen Platz im Arbeitsmarkt zu verschaffen.

In den vergangenen vier Jahrzehnten hat sich das Konzept der sozialökonomischen Betriebe stark weiterentwickelt. Mittlerweile gibt es in ganz Österreich 200 solcher Betriebe. Bei Ho & Ruck haben im Laufe der Jahre 1.400 sogenannte "Transitmitarbeiterinnen" die Möglichkeit erhalten, nach langer Arbeitslosigkeit wieder Fuß zu fassen.

Recycling ist mittlerweile ein etablierter Bestandteil der Unternehmensphilosophie geworden. Nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten bei Ho & Ruck eine zweite Chance, sondern auch die Waren selbst. Seit der Gründung wurden 14.000 Tonnen in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt. Diese Menge würde ausreichen, um 700 Eisenbahnwaggons zu füllen – genug, um von Innsbruck bis nach Hall zu reichen. Allerdings stößt der Betrieb mittlerweile an seine Kapazitätsgrenzen.

Nicht nur der Kundenstamm von Ho & Ruck hat sich im Laufe der Jahre verändert und ist jünger und diverser geworden, sondern auch die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vor etwa sieben Jahren arbeitete das Unternehmen noch mit der Hälfte der heutigen Belegschaft. Die Warenannahme quillt förmlich über. Es ist zwar allgemein anerkannt, dass Ressourcenschonung durch Wiederverwendung wichtig ist, doch das Bewusstsein dafür, dass Recycling Geld und Arbeit kostet, ist in der Gesellschaft immer noch zu gering ausgeprägt, sagt die Geschäftsführerin Martina Wolf-Kuntner.

In einem herkömmlichen Geschäft kosten sechs kleine Gläser oft einen Euro, "bei uns kostet ein Glas 50 Cent – trotzdem sind die Kosten nicht gedeckt, da es achtmal bearbeitet werden muss, bevor es das Geschäft wieder verlässt", erklärt Wolf-Kuntner. Recycling ist eben mit Kosten verbunden. Zum 40. Geburtstag wünscht sie sich deshalb ein stärkeres Bewusstsein dafür, dass es wertvoll ist, Waren wiederzuverwenden. Auch das Klimaressort innerhalb der Politik muss sich bewusst werden, dass es hier eine Verantwortung trägt.

Als ältester und größter Indoorflohmarkt Tirols führt Ho & Ruck auch Hausräumungen durch. Zuletzt wurden dabei 1,77 Millionen Euro erwirtschaftet, während 1,12 Millionen Euro von AMS, Land Tirol und Stadt Innsbruck finanziert wurden. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums im April möchte Ho & Ruck nicht nur feiern, sondern auch darauf aufmerksam machen, dass wir alle weniger konsumieren müssen.

20. April 2024 | AutorIn: PM/David Wintner | Foto: Ho&Ruck, Claudia Maria Wolf

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