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Sparstudie 2024

TirolerInnen haben Aufholbedarf bei alternativen Anlageformen

Sparstudie 2024

TirolerInnen haben Aufholbedarf bei alternativen Anlageformen

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Der Weltspartag am 31. Oktober nähert sich mit großen Schritten. Während das Sparen auch weiterhin einen hohen Stellenwert in Tirol genießt, befürchtet aktuell jede/r zweite TirolerIn, zu wenig Geld für die Zukunft auf die Seite zu legen. Auch die Art und Weise des Sparens ändert sich insgesamt nur wenig, wie die repräsentative Sparstudie von Erste Bank und Sparkasse zeigt.

Der durchschnittliche monatliche Sparbetrag ist im Vergleich zu den Vorjahren trotz relativ hoher Lohn- und Gehaltssteigerungen in Tirol etwas gesunken und liegt aktuell bei 293 Euro in Tirol (2023: 331 Euro / 2022: 319 Euro). Somit befindet er sich hierzulande unter dem Bundesschnitt von 308 Euro. „Das letzte Jahr war von einem wirtschaftlichen Abschwung, negativen geopolitischen Nachrichten und Zurückhaltung beim Konsumverhalten geprägt.

Erfreulicherweise ist die hohe Inflation zuletzt wieder auf ein moderates Niveau gesunken. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es auch in den nächsten Monaten zu weiteren Zinssenkungen der EZB kommen – ein guter Grund, sich jetzt als Sparbuch-SparerIn über Möglichkeiten alternativer, mittel- und langfristiger Veranlagungsformen zu informieren“, analysiert Patrick Götz, Vorstand der Tiroler Sparkasse.

Sparen bleibt wichtiges Thema

Die grundsätzliche Bedeutung des Sparens bleibt auch 2024 hoch, 82 Prozet (2023: 81 Prozent) der TirolerInnen ist es wichtig, Geld auf die Seite zu legen. Gründe, wieso Sparen in Tirol einen so hohen Stellenwert genießt, liefern weitere Zahlen der Sparstudie: So stimmen knapp neun von zehn TirolerInnen der Aussage zu, dass Sparen Sicherheit gibt, schon mit kleinen Beträgen sinnvoll ist und man es seinen Kindern von Anfang an beibringen sollte.

Im Gegensatz dazu stimmen lediglich 8 Prozent der Aussage zu, dass Sparen altmodisch sei. „Sparen bleibt zeitlos, die jüngere Generation definiert aber das ‚Wie‘ neu“, betont Götz.

Fehlendes Bewusstsein für Diversifikation in der Geldanlage in Tirol

In der Geldanlage bleibt Sicherheit ein bestimmender Faktor: 7 von 10 TirolerInnen beschreiben sich selbst als sicherheitsbetont und sind bereit dafür, auf Ertrag zu verzichten. 29 Prozent geben an, zumindest für einen Teil des Veranlagungsbetrags Risiko in Kauf zu nehmen, um die Chance auf mehr Rendite zu haben. Wenig überraschend ist deshalb das Sparkonto bzw. das Sparbuch weiterhin die beliebteste Sparform der TirolerInnen, 81 Prozent (2023: 73 Prozet) nutzen es. Deutlich dahinter liegen das Girokonto (56 Prozent), die Lebensversicherung (46 Prozent) und das Bausparen (45 Prozent). „Sicherheit hat in der Geldanlage für viele Menschen Priorität und da bildet das Sparkonto die Basis. Das allein reicht aber nicht. Mittel- und langfristig gilt es, sich in der Vorsorge möglichst breit aufzustellen, um sein Erspartes gegen Wert- und Kaufkraftverlust abzusichern. Diversifikation ist der Grundstein zur Risikominimierung“, sagt Götz.

Diese Tatsache ist allerdings noch zu wenigen TirolerInnen bewusst. So stimmen sechs von zehn TirolerInnen der Aussage zu, dass Sparen für sie bedeute, Geld aufs Sparbuch oder das Sparkonto zu legen. 58 Prozent der TirolerInnen besitzen laut eigener Angabe keine Wertpapiere. „Die hohe negative Realverzinsung der letzten Jahre sollte ein Weckruf sein, um sich aktiv mit Alternativen zu beschäftigen. Wertpapiere wie Aktien und Anleihen bieten hier interessante Möglichkeiten. Allerdings ist ein gewisses Grundwissen Voraussetzung. Eine Option sind längerfristige, gut gestreute Sparpläne, bei denen man monatlich eine gewisse Summe Schritt für Schritt für den Vermögensaufbau investiert“, so Götz weiter. Wirft man einen Blick auf diejenigen, die Wertpapiere nutzen, ergibt sich folgendes Bild: Etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent) setzt auf Aktien und ein Fünftel investiert in Investmentfonds. Weiters zählen ETFs (19 Prozent) und Anleihen (18 Prozent) zu den beliebtesten Formen in der Wertpapier-Veranlagung in Tirol.

Junge setzen eher auf alternative Anlageformen

Wie eine Detailbetrachtung der alternativen Veranlagungsformen zeigt, sind es insbesondere Jüngere, die Wertpapiere für sich entdeckt haben. So geben 44 Prozent der 16- bis 29-jährigen ÖsterreicherInnen an, Wertpapiere zu nutzen. Im Vergleich dazu liegen die Altersgruppen der 30- bis 39- (36 Prozent), der 40- bis 59-Jährigen (35 Prozent) sowie der 60- bis 69-Jährigen (28 Prozent) im Österreichschnitt darunter.

„Nicht nur, aber insbesondere die junge Generation hat erkannt, dass es Alternativen braucht und befasst sich intensiv mit diesem Thema. Gerade im Hinblick auf die langfristige Altersvorsorge ist das eine sehr positive Entwicklung und zeigt, dass sich junge Menschen durchaus Gedanken über ihre finanzielle Zukunft machen. Hier sehen wir aber auch die Notwendigkeit eines ehrlichen, politischen Willens Reformen umzusetzen, die ergänzend zur staatlichen Pension die kapitalgedeckten privaten und betrieblichen Vorsorge-Säulen in Österreich nachhaltig stärken“, erklärt Götz.

Aufhol- und Beratungsbedarf bei Wertpapieren

Dass auch die Einstellung der TirolerInnen zu alternativen Anlageformen wie Wertpapiere stark differenziert, zeigen weitere Ergebnisse der Umfrage: Während 40 Prozent der TirolerInnen Wertpapiere als Möglichkeit sehen, viel Geld zu verdienen, assoziieren 43 Prozent das Thema mit Geldverlust. Jeweils ein Drittel stuft Wertpapiere darüber hinaus als komplex (35 Prozent) ein oder schreibt sie nur Risikofreudigen (33 Prozent) zu. Lediglich 20 Prozent stimmen der Aussage zu, dass Wertpapiere ein Must-have sein sollten, wenn man Geld gewinnbringend anlegen möchte. Immerhin 31 Prozent sehen Wertpapiere als Altersvorsorge und nahezu ebenso viele TirolerInnen (29 Prozebt) schreiben Wertpapieren eine immer größer werdende Bedeutung zu.

Aufholbedarf zeigt sich auch beim Wissensstand: 23 Prozent der TirolerInnen würden sich selbst sehr gutes oder gutes Wissen über Wertpapiere zuschreiben, 77 Prozent schätzen es hingegen als durchschnittlich bis nicht genügend ein. Mit einem Notendurchschnitt von 3,3 attestieren sich die TirolerInnen generell ein geringes Know-how bei Wertpapieren. Das spiegelt sich auch im Beratungsbedarf hinsichtlich Wertpapier-Investitionen wider: Während der überwiegende Teil (80 Prozent) der TirolerInnen eine Unterstützung als unbedingt oder ziemlich notwendig erachtet, geben 20 Prozent an, eine Beratung weniger oder gar nicht zu benötigen. „Die Geldanlage hat viele Facetten. Abhängig vom Alter, den individuellen Bedürfnissen oder der Risikobereitschaft gibt es viele Faktoren zu berücksichtigen. Mit unserer Beratungsexpertise und unseren vielfältigen Produkten schaffen wir ein zeitgemäßes, transparentes und niederschwelliges Angebot“, so Götz abschließend.

Zur Studie

Sparstudie 2024 im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen: Imas International hat 1.343 in Österreich lebende Personen (repräsentativ für die österreichische Bevölkerung von 16 bis 69 Jahren) mittels Online-Interview befragt. Pro Bundesland wurden mindestens 120 Interviews geführt, in Tirol waren es 155. Die Befragung fand von 9. bis 18. Juli 2024 statt. Soweit nicht anders angegeben, handelt es sich bei den Zahlen in der Klammer um Vergleichswerte aus dem Vorjahr.

28. Oktober 2024 | AutorIn: PM/Tiroler Sparkasse | Foto: Erste Bank und Sparkasse

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