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Lebensraum Ötztal erzeugt großes Interesse

Claus Scheiber (l.), Vorstand der Raiffeisenbank Sölden, und Oliver Schwarz (r.), Direktor von Ötztal Tourismus, freuten sich über das große Interesse.

Lebensraum Ötztal erzeugt großes Interesse

Claus Scheiber (l.), Vorstand der Raiffeisenbank Sölden, und Oliver Schwarz (r.), Direktor von Ötztal Tourismus, freuten sich über das große Interesse.

Knapp 180 Teilnehmer:innen versammelten sich im Kongresszentrum Gurgl Carat, um sich über die Entwicklung des Lebensraums Ötztal zu informieren und auszutauschen. Den Auftakt bildete dabei ein Vortrag des bekannten Meteorologen Marcus Wadsak zum Thema „Klimawandel und Klimaschutz im Alpenraum. Fakten und Strategien."

Der Chef-Meteorologe des ORF und Buchautor Marcus Wadsak verdeutlichte dem Publikum im Ötztal den Ernst der Lage. „In diesem Jahr hatten wir das wärmste Neujahrsereignis, das es je gab. So etwas werden wir künftig noch öfter erleben", erklärte der Wissenschaftler, untermauert mit Fotos von weißen Schneebändern auf grünen Wiesen in niedrig gelegenen Skigebieten. Sein Appell an die Zuhörer:innen im Ötztal gründet auch auf deren eigenen Interessen: „Jetzt ist die letzte Chance unser Klima zu stabilisieren. Das Skifahren ist die Lebensgrundlage vieler Touristiker:innen. Bei fortschreitender Klimaerwärmung fallen die Saisonzeiten geringer aus. Und Winter mit wenig Schnee verheißen nichts Gutes für den Sommer." Statt Resignation empfiehlt Wadsak jeder und jedem Einzelnen ins Tun zu kommen und gab praktische Anweisungen: „Die österreichischen Privathaushalte werfen jedes Jahr 500.000 Tonnen Lebensmittel weg. Wenn wir das verhindern, ist schon viel bewegt ohne irgendeinen Verzicht." Ebenso hilft dem Klima eine bewusste Ernährung mit weniger bzw. Fleischkonsum aus regionaler Erzeugung oder der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. Bei letzterem agierte der TV-Wettermann als Role Model. Die An- und Rückfahrt von Wien ins Ötztal bewältigte er per Bahn und Bus.

Funktionierendes Klima als Basis

„Alle Umfragen und Marktforschungsergebnisse im Rahmen von Gästebefragungen ergeben, dass eine intakte Natur die Grundlage unseres Wirtschaftens ist", so Oliver Schwarz, Direktor von Ötztal Tourismus. Die Erhaltung und die Entwicklung des Lebensraums im längsten Tiroler Seitental sieht er als gemeinschaftliche Anstrengung. „Als Tourismusorganisation bekennen wir uns dazu, einen Beitrag zu leisten als Impulsgeber. Funktionieren kann das allerdings nur, wenn alle – also Gemeinden, heimische Leitbetriebe und die Ötztaler:innen – das Thema zusammen angehen", erklärt Schwarz. Claus Scheiber als Initiator des Abends, Vorstand der Raiffeisenbank Sölden, sowie Vertreter des erbe kulturraum Sölden und Schwarz zeigten sich erfreut ob der hohen Publikumsresonanz. Rund 180 Besucher:innen bekundeten ihr Interesse für den Lebensraum Ötztal. Darunter auch 10 Nachhaltigkeitskoordinator:innen anderer Tiroler Tourismusdestinationen wie Achensee, Kitzbühel, Imst oder dem TVB Kufsteinerland. 

Für ein enkeltaugliches Ötztal

Raphael Kuen, Lebensraum Ötztal Manager, informierte die Anwesenden über die bereits erfolgten Schritte und den geplanten Entwicklungspfad. „Wir wollen in die Umsetzung kommen und Themen wie Nachhaltigkeit oder Klimawandel auch greifbar machen", führt Kuen aus. Angedacht ist etwa das Einführen eines Gütesiegels als glaubwürdiges Signal nach Außen oder die Unterstützung von Betrieben bei energetischen Maßnahmen. „Letztendlich müssen wir uns fragen, welche Auswirkungen unser Verhalten auf unsere Natur hat. Ziel ist es, das lebenswerte Umfeld, über das wir bereits verfügen, zu erhalten und weiter zu verbessern. Also einen Lebensraum zu schaffen, in dem sich heutige und kommende Generationen gerne aufhalten."

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    Die zahlreichen Besucher:innen informierten sich im Gurgl Carat über die Entwicklung des Lebensraums Ötztal.

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    ORF-Chef-Meteorologe und Buchautor Marcus Wadsak (l.) mit Raphael Kuen, Lebensraum Ötztal Manager.

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    Beim Austausch über den Lebensraum Ötztal brachte sich auch die jüngste Generation ein und deponierte ihre Anliegen.

22. April 2023 | AutorIn: top.tirol Redaktion | Foto: Ötztal Tourismus / Christoph Nösig

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